Verbot von Influencer-Werbung für Schönheitschirurgie

Frankreich will Influencern in Online-Netzwerken Werbung für Schönheitschirurgie, Säckchen mit tabakfreiem Nikotin zum Lutschen und Geschäfte mit Sportwetten verbieten. Der Senat, die zweite Kammer des französischen Parlaments, befasst sich von Dienstag an in Paris mit einem entsprechenden Gesetzesvorschlag, der bereits von der Nationalversammlung verabschiedet worden war. Die Senatoren wollen die Strafen für Verstöße weiter verschärfen.

Nach dem Gesetzentwurf muss Werbung in Beiträgen von Influencern künftig eindeutig als solche gekennzeichnet werden. Wer dagegen verstößt, soll mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Zusätzlich sind Geldstrafen bis zu 300.000 Euro vorgesehen. Ziel sei es, „die öffentliche Gesundheit, die Jugend und die Verbraucher zu schützen“, argumentiert die zentristische Senatorin Amel Gacquerre.

Der Gesetzentwurf sieht auch vor, dass Werbung für Glücksspiele mit dem Zusatz „Verboten für Minderjährige“ versehen sein muss. Änderungsanträge, die auch Werbeverbote für ungesundes Essen und Alkohol durchsetzen wollten, wurden dagegen bereits im Ausschuss abgelehnt.

„Wenn der Senat sich nicht zu einer strengeren Regelung durchringt, dann wird die Industrie weiter die Influencer nutzen, um Jugendliche zum Verzehr von Fastfood und Alkohol zu animieren“, kritisieren zwei Nichtregierungsorganisationen, die sich für gesündere Lebensmittel einsetzen.

Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte angekündigt, die Namen von Influencern zu veröffentlichen, die sich nicht an die bisher schon geltenden Regeln gehalten haben.

Viele Influencer machen Geld mit ihrer Bekanntheit, indem sie ihren Abonnenten und Abonnentinnen Produkte wie Wimperntusche, Sportschuhe oder Videospiele vorstellen und sich dafür von Firmen bezahlen lassen. In Frankreich sind etwa 150.000 Influencer aktiv. Etwa 15 Prozent von ihnen widmen sich dieser Aktivität in Vollzeit.

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