600.000 Österreicher können nicht schwimmen

Heuer starben bereits 13 Menschen im Wasser

Jeder zehnte Fünf- bis 19-Jährige kann nicht schwimmen. Auch Erwachsene sind betroffen: Laut Erhebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) können sieben Prozent der Gesamtbevölkerung (ab fünf Jahren) nicht schwimmen – das sind rund 600.000 Betroffene.

Angesichts der steigenden Temperaturen warnt das KFV daher vor (tödlichen) Badeunfällen. In diesem Jahr sind bereits mindestens zwei Kinder, ein Jugendlicher und ein junger Erwachsener ertrunken – inklusive den Erwachsenen starben mindestens 13 Menschen im Wasser. Im gesamten Vorjahr waren es 33 Todesopfer.

Bei tödlichen Kinderunfällen sind Ertrinkungsunfälle – nach Verkehrsunfällen – die zweithäufigste Todesursache. 2022 sind laut vorläufigen Daten fünf Kinder ertrunken.

„Viele Kinder und Jugendliche können aktuell gar nicht, unsicher oder im besten Fall nur mittelmäßig schwimmen“, weiß Johanna Trauner-Karner vom KFV, denn während der Corona-Pandemie fielen viele Schwimmkurse aus und konnten nicht nachgeholt werden.

Das KFV geht davon aus, dass österreichweit ein Bedarf von mindestens 9000 Schwimmkursen für Schulkinder bis zum 19. Lebensjahr besteht, damit sie zumindest Grundkompetenzen im Schwimmen erwerben können. „Ein Kind muss kein Profischwimmer werden, aber wenn es ins Wasser fällt, sollte es zumindest in der Lage sein, sich an ein Ufer oder den Beckenrand zu retten“, so Trauner-Karner. Ausgewählte Schwimmschulen bieten daher auch die sogenannten Selbstrettungsschwimmtrainings an.

Wichtiger Unterricht in den Schulen

Da viele Kinder nicht die Möglichkeit haben, außerhalb der Schule schwimmen zu lernen, ist der schulische Schwimmunterricht besonders wichtig. Das KFV drängt daher auf die zeitnahe Umsetzung des Regierungsprogrammes, in dem es heiße: „Schwimmkurse für alle: Ein österreichweites Konzept für Gratisschwimmkurse für alle Menschen ist zu erarbeiten und umzusetzen.“

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