Acht von zehn tödlichen Radunfällen auf Kfz-Straßen

40 Radfahrerinnen und Radfahrer sind im vergangenen Jahr laut der Mobilitätsorganisation VCÖ im Straßenverkehr getötet worden. Das seien um zehn weniger als 2021, „aber der Blutzoll ist viel zu hoch“ und könne mit Verkehrssicherheitsmaßnahmen gesenkt werden, hieß es am Freitag. Denn 81 Prozent der tödlichen Radunfälle im Zeitraum 2019 bis 2021 ereigneten sich auf Kfz-Fahrbahnen. Radverkehrsanlagen, vor allem Radwege, seien deutlich sicherer.

Während insgesamt die Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr gestiegen ist, sank die Zahl der tödlichen Radverkehrsunfälle um 20 Prozent. 18 der Todesopfer waren 70 Jahre oder älter, 13 zwischen 60 und 69 Jahre alt. „Vor allem ältere Menschen sind häufig Opfer tödlicher Unfälle. Es braucht verstärkte Maßnahmen, um die Sicherheit für die Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen“, sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Auf eigenen Radverkehrsanlagen sei man sicherer unterwegs: 2019 bis 2021 kamen 123 Radfahrerinnen und Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben, davon 100 auf Kfz-Fahrbahnen. Der Anteil tödlicher Unfälle auf Radverkehrsanlagen betrug hingegen nur 19 Prozent.

Von den 23 Unfällen auf Radverkehrsanlagen ereigneten sich laut VCÖ fünf auf Radfahr-Überfahrten, drei auf Radfahrstreifen – diese sind von der Kfz-Fahrbahn mit einer Sperrlinie getrennt und dürfen nur mit Fahrrad benützt werden -, und einer auf einem Mehrzweckstreifen. Dabei handelt es sich um einen durch Warnlinien markierten Teil der Fahrbahn, der von anderen Fahrzeugen mitgenutzt werden darf. Auf baulich getrennter Rad-Infrastruktur passierten 14 der 123 tödlichen Unfälle, davon acht auf gemeinsamen Geh- und Radwegen. Auf eigenen Radwegen kam es zu sechs Todesfällen, das seien nur fünf Prozent aller tödlichen Radunfälle.

Die eigene Rad-Infrastruktur führe auch generell zu glimpflicher verlaufenden Unglücken: Der Anteil der Radverkehrsanlagen bei verletzten Radfahrenden betrage 30 Prozent.

Die mit Abstand meisten tödlichen Radfahrunfälle verzeichnete im Vorjahr Oberösterreich, wo so wie im Jahr davor 16 Opfer zu beklagen waren. In Niederösterreich starben sechs Radfahrende im Straßenverkehr, 2021 waren es zwölf gewesen. Zwei Bundesländer verzeichneten keinen tödlichen Radfahrunfall, nämlich Salzburg und das Burgenland. In Wien starben drei Radelnde, nach einem Todesopfer im Jahr zuvor.

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