Coronavirus: Bezirk Horn als letzte Bastion in Niederösterreich

Der Bezirk Horn ist so etwas wie Niederösterreichs letzte Bastion in Zeiten der Corona-Krise.

In der Verwaltungseinheit im Waldviertel wurde bis Montagvormittag kein bestätigter Covid-19-Fall registriert.

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Jürgen Maier (ÖVP), Bürgermeister der Bezirkshauptstadt, bezeichnete diese Tatsache als „riesiges Glück“ und ortete einen Vorteil in den ländlichen Strukturen.

Neben Horn war am Montag um 11.00 Uhr österreichweit nur noch der burgenländische Bezirk Güssing quasi ein weißer Fleck auf der Corona-Landkarte des Gesundheitsministeriums. Maier, gleichzeitig Landtagsabgeordneter, sah seinen Heimatbezirk von Fortuna begünstigt: „Anders kann ich mir das nicht erklären. Wir machen nichts anderes als die anderen, die sich bemühen und zusammenhalten.“ Eingerichtet worden sei in der Stadtgemeinde Horn etwa ein Einkaufsdienst für zur Risikogruppe gehörende Personen, zudem seien Schutzmasken für die niedergelassenen Ärzte organisiert worden.

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Neben dem Glücksfaktor fand Maier im APA-Gespräch in der vorherrschenden ländlichen Strukturen einen weiteren Erklärungsansatz dafür, dass der Bezirk bis dato von bestätigten Corona-Fällen verschont blieb. In „kleineren Einheiten“ werden eher auf den Nachbarn geachtet, zudem herrsche mehr Hilfsbereitschaft „als in der großen, anonymen Stadt“. Die verhältnismäßig dünne Besiedelung des Waldviertels könne nun „von der Schwäche zur Stärke werden“, befand Maier mit Blick auf die ebenfalls geringen Covid-19-Fälle in den Bezirken Zwettl, Gmünd und Waidhofen a. d. Thaya.

Die Disziplin sei aktuell bei den Bewohnern aller Gemeinden des Bezirks Horn „sehr hoch“. Trotz der aktuell erfreulichen Lage appellierte Maier an die Bürger, die Maßnahmen der Bundesregierung auch weiter einzuhalten. Die Angst, dass es im Bezirk zu „Corona-Blödheiten“ kommen könnte, hat Horns Bürgermeister aber nicht. „Die Kleinheit ist ein Regulativ“, betonte Maier. „Wenn jeder jeden kennt, möchte man nicht gerne als schwarzes Schaf auffallen.“

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