Coronavirus: Möbelhandel liefert nur ohne Kundenkontakt

Die Einschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie haben auch den Möbelhandel massiv getroffen.

Die Möbelhäuser sind zu, Aufträge werden noch abgearbeitet, aber zur Vermeidung persönlicher Kontakte nur noch ohne Montage.

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Die Online-Bestellungen haben dagegen spürbar zugelegt, hieß es am Mittwoch zur APA aus der Branche.

„Die reinen Möbellieferungen funktionieren, aber nur ohne Kundenkontakt – das funktioniert“, sagte der Unternehmenssprecher von XXXLutz, Thomas Saliger. Jeder Kundenkontakt sei eingestellt, aus dem Grund sei auch keine Selbstabholung möglich. Die Vorgaben der Regierung halte man alle auf Punkt und Beistrich ein, „der Schutz der Gemeinschaft geht bevor“. Das gelte zum Beispiel auch für die Einhaltung der Mindestabstände usw. in den Möbel-Lagern.

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Zu XXXLutz mit 25.700 Mitarbeitern zählen 320 Möbelhäuser in 13 Ländern. In zweien davon – Schweden und Ungarn – dürfe zu eingeschränkten Zeiten noch offengehalten werden, so Saliger.

In der aktuellen Krise stark nach oben gegangen sind dagegen die Online-Bestellungen. „Die Menschen erledigen ihre Käufe, wenn möglich, jetzt natürlich online – das schaffen wir auch.“ Die E-Commerce-Schiene mit Zustellung durch die Post sei weiter aufrecht. Dass Österreich etwa in Bezug auf Online-Aktivitäten gegenüber Osteuropa etwas nachhinkt, räumt auch Saliger ein: „Wenn ich alle 20 Kilometer ein Möbelhaus hab – und wir haben in Österreich ja eine sehr hohe Dichte -, warum soll ich im Internet bestellen?“ Jetzt in der Krise sei das natürlich anders.

Auch bei anderen Möbelhäusern heißt es für die Kunden derzeit „bitte warten“, etwa wenn das Montieren inkludiert ist. Die Verbraucher werden dabei aber auch nicht immer klar informiert: So berichtete der APA eine Möbelix-Kundin, die Anfang März eine fast komplette Einrichtung (Bett, Wohnzimmer- und Esstisch samt Stühlen) bestellt hatte, von einer SMS-Nachricht von vergangenem Samstag, dass die Lieferung da sei und sie sich telefonisch einen Termin ausmachen solle. Am Montag hieß es darauf am Telefon, dass Lieferungen und Montage bis auf weiteres eingestellt seien. Auf die Frage, wann Lieferungen denn wieder möglich seien, sei erklärt worden, das könne mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. „Die ganze Sache hat mich natürlich sehr genervt“, berichtete die Kundin, „da ich jetzt eine leere Wohnung habe und nicht abzuschätzen ist, wann ich die Möbel geliefert bekommen kann.“

Bei einer Kundin von XXXLutz, die für Anfang April die Lieferung von Schlafzimmermöbeln vereinbart hatte, wurde der Termin im wechselseitigen Einvernehmen auf die Zeit nach Corona verschoben. Das Möbelhaus werde dann wieder Kontakt aufnehmen, hieß es. Nicht alle Kunden hätten so viel Verständnis, meinte der diensthabende Servicebeschäftigte am Telefon, wie der APA berichtet wurde. Es gebe Kunden, die jetzt auf den vereinbarten Lieferungen durch einen mehrköpfigen Montagetrupp bestünden. Kontaktbeschränkungen hin oder her, dafür müsse das Möbelhaus Subfirmen beauftragen, bekomme er von Kunden mit wenig Verständnis zu hören.