Drogenlabor mitten in Graz: 54-Jähriger samt Komplizen vor Gericht

Fünf Jahre Haft für Suchtmittelerzeugung und -verkauf

Im Grazer Straflandesgericht ist am Freitag ein 54-Jähriger wegen mehrerer Suchtmitteldelikte zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wurde angelastet, ein Drogenlabor betrieben und Mephedron und Methamphetamin (Crystal Meth) hergestellt und weitergegeben bzw. verkauft zu haben.

Sein rumänischer Komplize, dem auch Vergewaltigung eines Mannes vorgeworfen worden war, bekam vier Jahre Haft. Der Haupttäter wurde vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs freigesprochen.

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Der Angeklagte war noch auf Bewährung wegen eines Suchtmitteldelikts, als er sein Drogenlabor mitten in der Stadt eröffnet haben soll. Er ließ sich Chemikalien und Geräte aus Polen und anderen Ländern kommen. Für die Herstellung der Suchtmittel besorgte ihm sein mitangeklagter „Geschäftspartner“ (51) eine Wohnung, in der er nach Angaben der Staatsanwältin mindestens 1.340 Gramm Mephedron, 307 Gramm Crystal Meth und 20 Gramm Amphetamin hergestellt haben soll.

„Wir reden von relativ harmlosen Drogen“, war Verteidiger Bernhard Lehofer überzeugt. Seiner Meinung nach habe sein Mandant kein Crystal Meth, sondern eine ähnliche, aber schwächere Substanz hergestellt. Von weitreichenden Kontakten könne auch keine Rede sein: „Er hat im Internet Zeug zusammengekauft und gekocht“, beschrieb es der Anwalt.

Beide Angeklagten waren in Bezug auf die Drogenherstellung geständig, bestritten aber die angeführten Mengen, die Sexualdelikte leugneten sie zur Gänze. Einige Zeugen gaben an, Drogen von den Angeklagten gekauft bzw. bekommen zu haben. Es kamen auch Sexpartys zur Sprache, das Meiste wurde aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit erläutert.

Der 54-Jährige wurde wegen der Suchtmitteldelikte zu fünf Jahren Haft verurteilt, der zweite Angeklagte wurde in allen Punkten für schuldig befunden und zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

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