„Wir alle haben zu handeln“, das war am Mittwoch die Botschaft von Erin Brockovich zum Klimawandel. „Wir haben die Fähigkeiten, die Mittel und die Lösungen“, so die Umweltikone, die zum A1 Digital Life Summit nach Wien gekommen war. Viele würden glauben, dass Veränderung von oben nach unten geschieht, „dabei ist genau das Gegenteil der Fall“, vertraut die Amerikanerin auf die Macht des Individuums.
Eine bedeutende Rolle dabei würden in ihrer Heimat die Mütter spielen, wenn sie die Zukunft ihrer Kinder durch den Klimawandel gefährdet sehen. Nach ihren Erfahrungen geschieht Veränderung oft auf kommunaler Ebene. Etwa in einer Gemeinde in Missouri, wo sich Frauen gegen Blei im Trinkwasser gewehrt hatten und über ein Referendum bewirken konnten, dass das kostbare Nass nicht mehr verseucht wird.
Ihre Sammelklage gegen den Gaskonzern PG&E wurde durch den Oscar-prämierten Film „Erin Brockovich“ mit Julia Roberts weltbekannt und machte sie zur Ikone. „I’m not Julia“, machte sie aber bei ihrem ersten Wien-Besuch scherzhaft klar. Erst durch diesen Streifen sei ihr bewusst geworden, wie weitverbreitet Umweltprobleme sind. Nach der Premiere habe sie 100.000 Mails aus 106 Ländern bekommen und setzt sich seither für die Ökologie ein.
Vor zehn Jahren dachte sie, die Kraft für dieses Engagement verloren zu haben: „I thought, I was done.“ Doch die Geburt ihres Enkelkindes habe ihr die Kraft gegeben, weiterzumachen. Bei ihren Antworten auf diverse Fragen – von der Atomkraft über Elektroautos und Fracking bis zu Donald Trump – gab sich Brockovich sehr diplomatisch: Nur ein hybrider Weg führe zum Ziel, da es nicht eine einzige Lösung für die vielen Probleme gebe. Man müsse zudem aus Fehlern lernen und diese in Zukunft vermeiden. Und unter Trump habe es zwar Rückschläge gegeben, aber unsere jetzige Situation habe sich über Jahrzehnte aufgebaut, in denen wir zu viele Ressourcen unseres Planeten genutzt haben.
Beim A1 Digital Life Summit soll diskutiert werden, wie und wo die Digitalisierung zur effizienteren Nutzung von Ressourcen und zur Eindämmung des Klimawandels beitragen kann. CEO Thomas Arnoldner betonte, dass die Digitalisierung anderen Branchen helfen kann, die Emissionen um 30 bis 40 Prozent zu reduzieren. Aber auch dem Einzelnen bietet die smarte Technologie beispielsweise die Möglichkeit zu Einsparungen in den eigenen Vier Wänden.