Kleines Virus breitet sich in der ganzen Welt aus

Vor drei Jahren kam SARS-CoV-2 erstmals auch in Österreich an, um zu bleiben

Corona Virus

Ein kleines, unscheinbares Virus, das den Namen SARS-CoV-2 erhalten sollte, brach im Dezember 2019 von der zentralchinesischen Metropole Wuhan aus über die Welt herein. Am 25. Februar 2020 hatte es Österreich erreicht, am 5. März schleppte es ein Südtirol-Skiurlauber nach OÖ ein. Am 11. März rief die WHO die Pandemie aus, da waren schon 115 Länder betroffen.

Kein Land war wirklich darauf vorbereitet, jedes hat seine Strategie in der Bekämpfung des nicht nur für vulnerable Personen gefährlichen Virus verfolgt.

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Testen – PCR oder Antigen – Quarantäne, Contact-Tracing, Hände waschen, Abstand halten mit dem Baby-Elefanten und Mund-Nasen-Schutz bzw. die FFP2-Maske prägten den Alltag. Vier Lockdowns, Ausreisekontrollen, 3-G-Regeln (Getestet – Geimpft – Genesen) – der Bevölkerung wurde in den vergangenen drei Jahren viel abverlangt. Home-Office und Distance Learning setzten so mancher Psyche, vor allem der Kinder und Jugendlichen, zu. Aber auch ältere Menschen haben die Besuche ihrer Lieben schmerzhaft vermisst. Richtig Abschiednehmen im Todesfall war zeitweise nicht möglich – das alles hat bei jedem Einzelnen aber auch in der Gesellschaft Spuren hinterlassen.

Schreckensbilder der Toten zeigten Wirkung

Zu Pandemie-Beginn – China hatte das Virus zunächst kalmiert, was seine Ausbreitung erleichterte – hatten die Schreckensbilder vieler Toter in Italien hierzulande zu einer hohen Disziplin geführt. In der Hoffnung, Corona noch ausrotten zu können, wurde in Österreich am 16. März 2020 der erste Lockdown verhängt. Straßen waren leer gefegt, Geschäfte mit Ausnahme der lebensnotwendigen ebenso geschlossen wie Lokale, Sport- und Kultureinrichtungen. Aber auch Parks, was später zu großer Kritik führte. Die Arbeit wurde, wo es ging, ins Home-Office verlegt, in den Schulen war Distance-Learning angesagt. Die Disziplin war sehr hoch, die Angst um das eigene Leben offensichtlich groß – zumal keiner wusste, wie schwer ihn die Erkrankung namens Covid-19 treffen könnte.

SARS-CoV-2 mutierte und kam in Wellen ansteckender wieder, weitere drei Lockdowns wurden verhängt, auch, um das völlig überlastete Spitalspersonal etwas zu entlasten. Die Disziplin ließ stetig nach, Corona-Leugner und Impfgegner trugen ihr Scherflein dazu bei. Aber auch unlogische Maßnahmen, Kommunikationspannen, die fehlende Geschlossenheit der Politik und die zunehmende Corona-Müdigkeit taten das Ihre, dass die Wirkung der Lockdowns zunehmend kleiner wurde.

War anfangs die Beschaffung des nötigen Schutzmaterials, dessen Preise explodierten, aus dem Ausland eine Herkulesaufgabe – eine in Österreich aufgebaute Maskenfabrik nahm ein unrühmliches Ende – wurde dann eine Testmaschinerie hochgefahren, die weltweit ihresgleichen suchte. Mehr als 206 Mio. Corona-Tests brachten Österreich im Vergleich zu Deutschland, Schweden oder der Schweiz aber nicht besser durch die Pandemie.

Mediziner verschiedenster Fächer, allen voran Virologen, Infektiologen und Epidemiologen aber auch Komplexitätsforscher rückten mit ihren Erkenntnissen in die Öffentlichkeit und bekamen wie Politiker und Entscheidungsträger viel Hass zu spüren. Zwei Gesundheitsminister warfen das Handtuch. Viel Öl ins Feuer gegossen, hat dabei die Impfpflicht, die zu einem Zeitpunkt verordnet wurde, wo sie für die Herdenimmunität nicht mehr nötig war.

Spitalspersonal kam an die Belastungsgrenze

Auch das anfangs beklatschte Spitalspersonal, das rasch lernte, welche Therapien hilfreich sind, kam nicht nur durch die viele Arbeit, sondern auch durch Anfeindungen an und über ihre Belastungsgrenze.

Heute sind die Risikofaktoren für Covid-19 bekannt, ebenso dass 15 Prozent der Erkrankten an Long- und drei Prozent an Post-Covid leiden.

Erstaunlich rasch kamen zum Schutz vor einem schweren Verlauf mRNA-Impfstoffe auf den Markt – jahrelange Forschungstätigkeit und viel Geld der Staaten sei Dank. Durch einen Schulterschluss der EU konnten die ersten Impfungen bereits am 27. Dezember 2020 in Österreich verabreicht werden. Als die Vakzine noch in limitierten Mengen geliefert wurden, konnte es manchen nicht rasch genug gehen, dranzukommen, dann ebbte die Nachfrage zu früh ab. Ansteckendere Varianten erhöhten aber den Durchseuchungsgrad, so dass wir nach drei Jahren bei einer Endemie angelangt sind. Bis zur Jahresmitte sollen daher auch alle Corona-Maßnahmen Geschichte sein. Letztlich kamen durch die zahlreichen Corona-Förderungen auch viele Wirtschaftszweige gut durch die Pandemie.

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