ÖBB-Strecke Graz-Bruck und A9 in Steiermark unterbrochen

Probleme allerorten, hier im Bezirk Murtal © APA/BFV JUDENBURG

Die anhaltenden Unwetter wirken sich in der Steiermark zusehends auf die Nord-Süd-Verbindungen auf Schiene und Straße aus. Nach Murenabgängen auf die Pyhrnautobahn (A9) musste am Montagabend die ÖBB-Strecke zwischen Graz und Bruck/Mur gesperrt werden. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wurde eingerichtet. Am Dienstag hielten die Niederschläge, wenngleich moderat, an. Die Wirtschaftskammer und die SVS haben eine Soforthilfe für von Unwettern betroffene Firmen gestartet.

Den ÖBB zufolge konnten die Streckenteams bereits zahlreiche Reparaturen erledigen, größere Ausfälle im steirischen Bahnnetz wurden somit vermieden. Dennoch: Nach der Begutachtung mit dem Landesgeologen wurden umfassende Hangsicherungsarbeiten zwischen den Bahnhöfen Frohnleiten und Peggau-Deutschfeistritz (Bezirk Graz-Umgebung) angeordnet.

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Die Arbeiten könnten aus Sicherheitsgründen nicht in der Nacht durchgeführt werden. Es komme daher tagsüber ab Dienstag bis inklusive Freitag, täglich zu einer kompletten Streckensperre für den Nahverkehr von 8.15 bis 18.00 Uhr und für den Fernverkehr von 8.15 bis 16.15 Uhr.

Für den Personenverkehr wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, die zusätzliche Fahrzeit macht rund 30 Minuten aus. Man sei bemüht, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Der Güterverkehr wird umgeleitet. Infos sind auf oebb.at abrufbar.

Die Sperre der A9 in beiden Richtungen zwischen Übelbach und St. Michael war weiterhin aufrecht. Asfinag und Privatfirmen räumten die Fahrbahnen in beiden Richtungen und waren mit Sicherungsmaßnahmen und Reparatur der Infrastruktur beschäftigt. Die Sperre galt vorerst bis Sonntag.

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Indes hielten die Niederschläge in den meisten steirischen Landesteilen, wenn auch vergleichsweise moderat, in der Nacht auf Dienstag an. Die Einsatzkräfte von Feuerwehren und Bundesheer waren vor allem mit Aufräum- und Stabilisierungsmaßnahmen beschäftigt.

Im Bezirk Murtal etwa waren aufgrund eines Unwetters die Feuerwehren Pöls, Fohnsdorf, Zeltweg-Stadt, Rothenthurm, Baierdorf, Götzendorf und Weißkirchen bis in die tiefen Montagnachtstunden im Einsatz. Dabei kam es zu überfluteten Kellern und Straßen, Ab- und Auspumparbeiten mussten geleistet werden. Einige Straßen wurden vermurt, auch Hagel ging über einigen Ortschaften nieder, hieß es seitens der Feuerwehren.

Seit Montag sind 35 Soldatinnen und Soldaten in der Steiermark eingesetzt, um die betroffene Bevölkerung bei der Bewältigung der Hochwasserschäden zu unterstützen, vor allem in Hartberg und Oberwart im Burgenland. Die Verstärkungskräfte wurden aus der aktuell stattfindenden Übung „Schutzschild 24“ abberufen und ins Burgenland verlegt.

Die Wirtschaftskammer Steiermark will von Unwetterschäden betroffenen Firmen unter die Arme greifen: Die Kammer und die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen (SVS) haben deshalb eine Soforthilfe-Aktion initiiert. Die finanzielle Unterstützung für einen Betrieb beträgt pro Schadensfall zehn Prozent des entstandenen Schadens, maximal werden 20.000 Euro gewährt. Die finanziellen Mittel werden von den Wirtschaftskammern Steiermark und Österreich sowie der SVS zur Verfügung gestellt. Für eine rasche Abwicklung empfehle man, Schäden möglichst umfassend zu dokumentieren und etwaige Rechnungen von beschädigten Gütern vorzulegen. Ansprechpartner für sämtliche Unwetter-Schadensfälle ist die jeweils zuständige Regionalstelle vor Ort, nähere Info ist unter wko.at abrufbar.

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