Eltern ist es wichtig, dass es ihren Kindern schmeckt. Dass es bei der Auswahl der Speisen nicht so einfach ist, zeigt eine Umfrage von Marketagent im Auftrag des Gemeinschaftsverpflegers Menü-Manufaktur unter 550 Eltern mit Kindern von ein bis 15 Jahren.
Dabei kam heraus, dass nur 4,5 Prozent der Kinder alles essen. Und 22 Prozent lehnen Gemüse komplett ab. Aber eines ist sicher: Nudeln gehen immer.
93,6 Prozent der Eltern ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung ihrer Kinder wichtig. Auf frisch gekochtes Essen legen 81,5 Prozent der Eltern wert. Doch so einfach machen es die lieben Kleinen nicht.
Denn Nudeln, Pasta mit oder ohne Sauce, stehen an erster Stelle und werden von 68,4 Prozent der Kinder am liebsten gegessen. Dann folgt die Hausmannskost – etwa das klassische Schnitzel – mit 43,8 Prozent. Auf den Plätzen drei und vier der Beliebtheitsskala stehen Pizza (38,7 Prozent) und Süßspeisen (32,9 Prozent).
Warme Mehlspeisen wie Palatschinken, Kaiserschmarrn & Co werden von 33,9 Prozent der Kinder gerne gegessen. 29,6 Prozent der Kinder lieben Suppen. Und 20,9 Prozent wollen am liebsten Fastfood am Teller.
Nur 11,9 Prozent essen gerne Gemüsegerichte. Vegetarische Hausmannskost wollen auch nur 11,6 Prozent gerne, gleich viele essen gerne Fisch oder Meeresfrüchte. Nur 11,3 Prozent wollen Salat zum Gericht.
Und 22 Prozent der Kinder lehnen Gemüse komplett ab. Aber auch Kinder, die prinzipiell nichts gegen Gemüse haben, essen nur bestimmte Sorten. Konkret nachgefragt, mögen 39 Prozent der Kinder kein Kohlgemüse, 30,9 Prozent keine Pilze, 20 Prozent kein Blattgemüse und 16,9 Prozent keine Hülsenfrüchte. Besonders unbeliebt ist Spinat etwa in Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten.
Trotz der Vorliebe der meisten Kinder für klassische Fleischgerichte, werden Innereien von 64 Prozent und Wild von 39,8 Prozent abgelehnt. In Wien gibt es besonders heikle Esser. Nur 1,7 Prozent der Wiener Eltern sagen, dass ihre Kinder alles essen. In Tirol und Vorarlberg sind fast zehn Prozent dieser Meinung.
Wiener Eltern ist auch Bio-Qualität wichtiger als in anderen Bundesländern. 20,8 Prozent finden es sehr wichtig, dass überwiegend Bio-Lebensmittel verwendet werden, in Tirol und Vorarlberg sind es nur 6,9 Prozent.
„Viele Kinder entscheiden ausschließlich nach Aussehen und der Konsistenz, ob sie ein Gericht mögen. Und manche brauchen mehrere Anläufe, bevor sie ein Gericht akzeptieren. Denn ihr Geschmack muss erst geschult werden“, sagte Anna Forys, Ernährungsexpertin bei die Menü-Manufaktur.
Sie wünscht sich mehr Mut zur Abwechslung im Essen. Denn wer nur nach Kinderwünschen koche, habe sehr rasch die immer gleichen Gerichte auf dem Speiseplan. Wer eine Speise runterwürgen muss, wird sie nicht noch einmal probieren oder macht im schlimmsten Fall das ganze restliche Leben einen weiten Bogen um diese.
Viele Erwachsene können sich noch Jahrzehnte später an das „ekelhafteste“ Essen ihrer Kindheit erinnern. Und daran, dass sie es aufessen mussten. Viel erfolgsversprechender ist, wenn Kinder kosten, aber nicht aufessen müssen. Das nimmt Druck aus dem Essen.