Pfingstreiseverkehr: Staus in Salzburg und Tirol

Die schon im Vorfeld befürchteten Staus zum Beginn des Pfingstwochenendes sind auf den Transitrouten Österreichs in vollem Umfang eingetreten. Am massivsten war die Verkehrsüberlastung auf der Tauernautobahn A10 in Salzburg, wo der Stau vor der Tunnelbaustelle bei Golling auf bis zu 28 Kilometer anwuchs, was eine Verzögerung bis zu fünf Stunden bedeutete. Am Samstagnachmittag ebbte die Reisewelle allmählich ab, hieß es beim ÖAMTC gegenüber der APA.

Wegen der Sanierung der Tunnelkette zwischen Golling und Werfen mit nur einspuriger Verkehrsführung war die A10 an diesem ersten starken Reisewochenende – bedingt vor allem durch den Beginn der Pfingstferien in mehreren deutschen Bundesländern – schon seit der Nacht völlig überlastet. In den frühen Morgenstunden reichte die stehende Blechkolonne bereits bis zum Knoten Salzburg zurück. Stauflüchtlinge, die schon vor den extra gesperrten Abfahrten im Tennengau die Autobahn verlassen hatten, sorgten auch in den Ortschaften auf der parallel verlaufenden B159 für chaotische Verkehrsverhältnisse.

Auch in Tirol verzeichnete der Mobilitätsclub lebhaften Verkehr. Auf der A13 (Brennerautobahn) Richtung Brenner zwischen Zenzenhof und der Mautstelle Schönberg betrug der Zeitverlust rund eine Stunde, in der Gegenrichtung gab es Stop-and-Go-Verkehr zwischen der Schlierbachbrücke und dem Stubaital. Auch über den Fernpass (B179) im Bezirk Imst kamen die Urlauber teilweise nur schrittweise voran. Insgesamt verlor man hier auf der Fahrt in den Süden rund eine Stunde Zeit.

Kurz nach 10.00 Uhr klebten sich dann auch Klimaaktivistinnen und- aktivisten ins Verkehrsgeschehen: Laut ÖAMTC blockierte die „Letzte Generation“ in den drei westlichen Bundesländern wichtige Straßenverbindungen. In Salzburg klebten sich rund ein Dutzend Protestierende bei Hallein auf die zugestaute Tauernautobahn A10, diese Kundgebung war nach gut einer Stunde zu Ende. Ebenfalls versperrt wurden in Vorarlberg im Bereich Hohenems die L203 und die Autobahnabfahrten der A14 und in Tirol der Fernpass (B179).

In Hohenems war laut Polizei eine Umleitung des Verkehrs nur bedingt möglich, woraufhin aufgebrachte Passanten bzw. Autofahrer versuchten, die Aktivisten von der Straße zu entfernen. Drei Versammlungsteilnehmer erlitten dabei Abschürfungen, der Protest wurde aber fortgeführt. Auch nachdem die Bezirkshauptmannschaft die Auflösung der Versammlung verfügt hatte, blieben die Aktivistinnen und Aktivisten auf der Straße kleben. Sie wurden letztlich von der Polizei von der Fahrbahn getragen. Ein Aktivist wurde kurzzeitig festgenommen.

Die Asfinag aktivierte am Vormittag zusätzliches Personal, um die im Stau Wartenden mit Wasserflaschen zu versorgen. Vier Mitarbeiter aus Salzburg und aus Golling seien für die Betreuung eingesetzt worden, hieß es in einer Aussendung.

Samstagnachmittag dürfte der Höhepunkt überschritten worden sein. Um 15.30 Uhr betrug der Stau auf der A10 noch etwa 12 Kilometer, auch auf der B159 habe sich die Lage wieder deutlich entspannt, sagte eine Sprecherin des ÖAMTC zur APA. Auf der Brennerautobahn kam es nur mehr vor der Mautstelle zu leichten Verzögerungen, und auch auf dem Fernpass sei inzwischen deutlich weniger Verkehr.

Kilometerlange Staus gab es aber auch im Nachbarland Schweiz. Vor dem Gotthardtunnel stauten sich die Autos auf einer Länge von 16 Kilometern, teilte der Touring Club Schweiz (TCS) auf der Plattform X mit. Der Zeitverlust für die Autofahrerinnen und Autofahrer betrug dort bis zu zwei Stunden und 40 Minuten.

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