Rotlicht wird häufig ignoriert

Ampeln missachtet: 525 Unfälle mit rund 770 Verletzten pro Jahr

In Österreich passieren jedes Jahr im Schnitt 525 Verkehrsunfälle, weil das Rotlicht von Ampeln missachtet wird. Dabei werden mehr als 770 Personen verletzt, berichtete das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Mittwoch. Pro Sekunde wird etwa vier Mal an einer Kreuzung das Rotlicht missachtet.

Die Missachtung des Rotlichts bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ist ein Vormerkdelikt. Die Strafe beträgt für Fahrende zwischen 72 und 2180 Euro, für Fußgeher bis zu 726 Euro. 2021 war Vorrangverletzung bzw. Rotlichtmissachtung die zweithäufigste Hauptunfallursache.

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„Allein vom 1. Jänner bis zum 16. Oktober 2022 wurden bereits 58 Menschen bei Unfällen getötet, die wegen einer Vorrangverletzung bzw. Rotlichtmissachtung ausgelöst wurden“, so Klaus Robatsch, Leiter des KFV-Bereichs Verkehrssicherheit: „Das sind 19 Prozent aller Personen, die in diesem Zeitraum bei Verkehrsunfällen gestorben sind.“

Bei einer Verhaltensbeobachtung überquerten von 81.000 Verkehrsteilnehmern fast 5000 (sechs Prozent) die Kreuzung trotz roter Ampel. Bei den Rad- und E-Scooter-Fahrern ignorierte jede achte beobachtete Person die rote Ampel, unter den Fußgängern jede zwölfte beobachtete Person. Aber auch jeder 50. Pkw-, Moped- und Motorrad-Lenker missachtete das Rotlicht.

Vor allem für Personen, die zu Fuß unterwegs sind, sind lange Wartezeiten, Zeitdruck oder der wartende Bus auf der anderen Straßenseite ein Grund, bei Rot über die Kreuzung zu laufen. Pkw-Lenker denken sich, dass es sich noch vor der Rotphase ausgeht oder sie nicht mehr rechtzeitig bremsen können.