Täglich brennen in Österreich fünf Fahrzeuge

Richtiges Verhalten wichtig — Feuerlöscher kann Schlimmeres verhindern

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Im Schnitt 1800 Fahrzeugbrände gibt es laut ÖAMTC und Bundesfeuerwehrverband jährlich in Österreich — somit gehen täglich knapp fünf Autos in Flammen auf. Die Brände stellen eine ernsthafte Gefahr im Straßenverkehr dar und erfordern schnelles und besonnenes Handeln.

Der Vorfall am Sonntag am Zirlerberg in Tirol, bei dem ein Unfallwagen in Vollbrand geraten war, kurz nachdem die beiden Insassen ausgestiegen waren, hat erneut aufgezeigt, wie wichtig das richtige Verhalten in derartigen Situationen ist. „Ein Fahrzeugbrand kann sich schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickeln”, unterstreicht ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Im Notfall ist es daher entscheidend, schnell und überlegt zu handeln, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.”

Im Ernstfall muss sofort angehalten werden. Dann den Motor abstellen und die Warnblinkanlage einschalten, ehe alle Passagiere schnellstmöglich das Fahrzeug verlassen und sich von der Brandstelle entfernen. Ratsam sei, einen sicheren Abstand zum brennenden Fahrzeug einzuhalten, um sich vor Hitze und Rauchgasen zu schützen. Um die Einsatzkräfte zu alarmieren muss auch umgehend der Notruf — 112 (Euronotruf) oder 122 (Feuerwehr) — abgesetzt werden.

Hand-Feuerlöscher können Brände eindämmen

Wer einen Feuerlöscher mitführt, kann versuchen, den Übergriff des Brandes auf den Fahrgastraum zu verhindern oder bis zum Eintreffen von Rettungskräften zu verzögern.

„Schon mit einem kleinen 500-Gramm-Schaumlöscher lässt sich ein Entstehungsbrand wirkungsvoll eindämmen. So ein Schaumlöscher passt in jedes Pkw-Handschuhfach“, weiß der ÖAMTC-Techniker. Nach einem selbst gelöschten Motorbrand darf man ein Auto aber nicht mehr in Betrieb nehmen. Das Feuer könnte erneut aufflammen. Das Fahrzeug muss in einer Werkstatt überprüft werden.

Fahrzeugbrand im Tunnel

Wer in einem Tunnel Rauch beim eigenen Fahrzeug bemerkt, sollte in einer Pannenbucht oder am rechten Fahrbahnrand so stehen bleiben, dass Einsatzkräfte nicht behindert werden. Dann: Motor abstellen, Warnblinkanlage einschalten, Schlüssel stecken lassen und aussteigen.

Wenn möglich sollte man den Brand in der Entstehungsphase löschen – dazu die im Tunnel verfügbaren Feuerlöscher benutzen. Unbedingt die offiziellen Notrufanlagen (Telefon, Taster „SOS“, „Brand“) verwenden – damit erfolgt eine automatische Ortung des Notrufes. Bei starker Rauchentwicklung den Tunnel über die angezeigten Fluchtwege sofort verlassen.

Keine höhere Brandgefahr bei E-Autos

Alternativ betriebene Kfz (Gas-, Wasserstoff-, E-Fahrzeuge) sind übrigens genauso sicher wie Benziner oder Diesel. „Die Kraftstoffanlagen und gegebenenfalls die Akkus sind bei diesen – meist neueren – Fahrzeugen sehr gut geschützt. Im Falle eines Brandes müssen die Einsatzkräfte ein Übergreifen auf Batterien bzw. Kraftstoffanlagen verhindern. Dafür sind sie eigens geschult“, weiß der ÖAMTC-Experte.

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