„Die Tafel Österreich“ hat im Vorjahr mehr als 35.000 armutsbetroffene Menschen versorgt, um ein Viertel mehr als noch im Jahr zuvor. Und das, obwohl der Bedarf schon von 2021 auf 2022 um 40 Prozent angestiegen war.
Nur jeden zweiten Tag eine Hauptmahlzeit
2023 war eines der turbulentesten Jahre in der 25-jährigen Geschichte der „Tafel Österreich“. Denn die Teuerung in allen Lebensbereichen führte dazu, dass viele Menschen, die zuvor gerade noch über die Runden kamen, an ihre Grenzen stießen.
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„Seit 1999 stehen wir als Brücke vom Überfluss zum Bedarf. Nie zuvor wurde unsere Hilfe so sehr gebraucht – und nie zuvor mussten wir so für unsere Mission kämpfen. Jede 9. Person in diesem Land kann sich nur jeden zweiten Tag eine Hauptmahlzeit leisten“, berichtet Alexandra Gruber, Geschäftsführerin „Die Tafel Österreich“.
Über 1.000 Tonnen Lebensmittel
Trotz sinkender Warenspenden aus dem Handel ist es gelungen, deutlich mehr Lebensmittel aus neuen Bezugsquellen wie der Landwirtschaft zu retten, um den gestiegenen Bedarf zumindest teilweise zu decken.
1.037.814 Kilo an genusstauglichen Lebensmitteln (+15,76 Prozent gegenüber 2022), darunter viel Obst und Gemüse, wurden gerettet und an Mutter-Kind-Häuser, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte, Notquartiere oder Frauenhäuser kostenfrei verteilt.
Ehrenamtliches Engagement
2023 leisteten 257 Ehrenamtliche 17.132 Stunden Arbeit, um betroffenen Menschen zu helfen. 245 Warenspender unterstützten die Organisation.
Von Wolfgang Schobesberger