Weltweit schwere Schäden und Überflutungen nach Unwettern

Schwere Unwetter haben zum Wochenende weltweit für Überflutungen und teils gravierende Schäden gesorgt. In Deutschland waren vor allem die westlichen und südwestlichen Landesteile, insbesondere das Saarland, betroffen. In Italien hatten die Stürme bereits am Freitag ein Todesopfer gefordert. In Afghanistan kamen in Folge des Starkregens mindestens 50 Menschen ums Leben, wie Agenturen am Samstag berichteten. Im Iran kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben.

Unter den Todesopfern in Afghanistan sind auch Kinder. Betroffen ist demnach vor allem die zentralafghanische Provinz Ghor. Viele wichtige Straßen in die Region seien unterbrochen, sagte ein Vertreter der Provinzregierung am Samstag. Allein in der Provinzhauptstadt Feros-Koh seien 2.000 Häuser vollständig zerstört und 4.000 beschädigt worden. Mehr als 2.000 Geschäfte stünden unter Wasser.

Iranische Rettungskräfte, die bereits seit Tagen im Einsatz in der nordöstlichen Provinz Khorasan-Rasavi sind, bargen in der Nacht auf Samstag die Leichen von vier weiteren vermissten Personen, die in den Fluten ertrunken waren. Nach Angaben der Medien vor Ort werden weitere Personen, insbesondere in den Dörfern in der Region Fariman, vermisst. Die lokalen Behörden befürchten daher noch weitere Todesopfer. Über mögliche Verletzte gab es bisher keine Informationen.

Schon seit Tagen sind mehrere Dörfer in der Provinz Khorasan-Rasavi von Überschwemmungen betroffen. Bisher war aber nur von Schäden die Rede, nun berichten die Behörden auch von Toten und diversen Vermissten. Am Samstag gab es in der Region Fariman erneut heftige Regenfälle und weitere Dörfer mussten evakuiert werden. Das genaue Ausmaß der Schäden ist Medienberichten zufolge noch unklar, da die Rettungsarbeiten noch andauern.

In Deutschland kam es durch heftige Regenfälle vor allem im Saarland zu Überflutungen. In der Landeshauptstadt Saarbrücken wurde vorübergehend eine Großschadenslage ausgerufen. Dort stand die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden. Am Abend hob die Stadt die Warnung wieder auf, weil die akuten Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen worden seien und die Gewässerpegelstände rückläufig seien. Mehrere Menschen mussten im ganzen Land evakuiert werden. In Rußhütte, einem Stadtteil Saarbrückens, wurden sie etwa mit Amphibienfahrzeugen und Booten in Sicherheit gebracht. Die Behörden befürchteten zudem, dass die historische Altstadt von Blieskastel überflutet würde. Mehrere Einsatzkräfte versuchten dies zu verhindern.

Auf Videos waren zur Hälfte im Wasser stehende Autos, im Hochwasser feststeckende Wohnwagen und zahlreiche überflutete Straßen zu sehen. Gebäude wurden notdürftig mit Sandsäcken geschützt, teilweise stehen ganze Straßenzüge unter Wasser. Auch im benachbarten Rheinland-Pfalz kam es zu Hochwasser – in beiden Ländern liefen Keller und Straßen voll. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer. In der benachbarten französischen Region Moselle in Lothringen herrschte am Samstag weiterhin die höchste Alarmstufe Rot für Überschwemmungen.

Laut Angaben der Behörden wurde bisher eine Person verletzt. Der Mensch war demnach bei einem Rettungseinsatz verunglückt, musste wiederbelebt werden und befinde sich nun in stationärer Behandlung. Am Vormittag entspannte sich die Lage einigermaßen. Seit 1.00 Uhr stiegen die Pegelstände zumindest nicht mehr, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Die Rettungskräfte seien aber weiterhin im Großeinsatz. Das genaue Ausmaß der Schäden dürfte erst in den nächsten Tagen sichtbar werden.

Zu erheblichen Schäden kam es auch in den italienischen Regionen Friaul und Venetien. Überschwemmungen gab es in mehreren Gemeinden von Sacile bis Latisana. In San Vito al Tagliamento wurden 24 zum Teil überschwemmte Häuser beschädigt. Bäche und Kanäle traten über die über die Ufer. Mehrere Strandanlagen meldeten Schäden. In einigen Berggemeinden in der Provinz Udine gab es Erdrutsche, zahlreiche Autos blieben in Unterführungen stecken. Zwei Männer saßen auf einer Sandinsel fest, die sich zwischen den Flüssen Meduna und Cellina unweit von Casarsa gebildet hatte. Sie wurden von einem Hubschrauber in Sicherheit gebracht. Bereits am Freitag war ein 66-Jähriger unweit der Stadt Cantu in der lombardischen Provinz Como ums Leben gekommen.

Aus dem US-Bundesstaat Texas wurden am Samstag weitere Tote in Folge von heftigen Stürmen gemeldet. Dabei handelt es sich um drei Personen im Landkreis Harris, wie die Behörden am Freitag (Ortszeit) mitteilten. Die Schulen in der 2,3 Millionen Einwohner zählenden Metropole Houston blieben am Freitag geschlossen. Die Bewohner waren aufgefordert, nach Möglichkeit zuhause zu bleiben. Heftige Regenfälle und Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern waren am Donnerstag über die Region weggefegt, ein Tornado traf einen Vorort von Houston.

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