Zipfelbob-Affäre in Lech: Mitarbeiter weisen Vorwürfe zurück

Sollen Verleihgebühren über Jahre hinterzogen haben

Nach dem Bekanntwerden von Vorwürfen gegen zwölf Mitarbeitende der Bergbahn Lech-Oberlech setzen sich diese nun gegen die Anschuldigungen zur Wehr. Sie sollen laut dem Unternehmen über Jahre hinweg Verleihgebühren für Zipfelbobs hinterzogen und einen Schaden von rund 370.000 Euro verursacht haben. Man weise die Vorwürfe aufs Schärfste zurück, teilten dazu vier der Beschäftigten über ihre Anwälte am Freitag mit.

Bereits in den 1980er-Jahren habe das Management Mitarbeitern ausdrücklich gestattet, den Bobverleih selbstständig durchzuführen. Die Mitarbeiter hätten die Bobs zudem zum Großteil selbst angekauft. Der Verleih sei stets öffentlich zu sehen gewesen, die Vorgänge seien dem Management also „seit über 40 Jahren bekannt“.

Aus Jahresabschlüssen sowie den Umsatzsteuer-Erklärungen sei ersichtlich, dass die Gesellschaft keine Einnahmen aus der Vermietung der Bobs habe, so die Anwälte. Dass der neue Geschäftsführer über eine Wintersaison gebraucht habe, um das festzustellen, spreche für sich. Die Mitarbeiter seien „Bauern-Opfer“ in Streitigkeiten, welche in Lech seit Jahren herrschten.

Die Bergbahn Lech-Oberlech GmbH & Co KG hatte am Dienstag mitgeteilt, dass dem 2022 eingesetzten Geschäftsführer Anfang 2024 die gebuchten Erlöse aus dem Bob-Verleih als zu gering aufgefallen seien, worauf er genauere Überprüfungen anstellte. Die Gebühren wurden nur in bar eingehoben und von den Mitarbeitern nicht in die Kasse gebucht, sondern untereinander aufgeteilt. Hochgerechnet auf zehn Jahre soll so ein Schaden von rund 370.000 Euro netto entstanden sein. Man habe umgehend die Gesellschafter, das Finanzamt und die Staatsanwaltschaft informiert, hieß es.

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