1. Waldrappküken im Zoo Schmiding geschlüpft

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Das erste Waldrappküken dieser Saison ist im Zoo Schmiding in Krenglbach bei Wels geschlüpft. Fünf weitere Eier liegen noch in den Nestern und die Schlüpflinge werden in den nächsten Tagen erwartet. Die Elterntiere bebrüten die Eier in Felsnischen, in denen nach etwa 4 Wochen die Küken schlüpfen.

In der Regel legt die Waldrapphenne alle zwei Tage ein Ei und fängt mit dem Brüten an, sobald das erste Ei liegt. Insgesamt etwa 3 bis 4 Eier pro Gelege. Das hat zur Folge, dass auch die Jungvögel im zeitlichen Abstand von meist je zwei Tagen schlüpfen. Nach dem Schlupf bleiben die Jungtiere nur 6 bis 7 Wochen bei den Eltern und werden von diesen gefüttert. Sie wachsen sehr schnell heran, denn in freier Wildbahn müssten sie bis Mitte August ausgewachsen sein, um den Flug in den Süden ins Winterquartier zu schaffen.

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Noch ist der Jungvogel sehr klein und am ganzen Körper grau befiedert. Bis auch er das typische skurrile Aussehen der Waldrappe mit schwarzem Federkleid und knallrotem, kahlen Schädel zeigt, wird es noch eine Zeit dauern.

Stabile Reservepopulation

Nach IUCN-Richtlinien ist der Waldrapp stark gefährdet. Waldrappe gab es früher in vielen Teilen Europas, sie wurden allerdings in Europa im 17. Jahrhundert bis zur Ausrottung gejagt, da ihr Fleisch als Delikatesse galt. Dank den Zuchtbemühungen in den Zoos konnte mittlerweile eine stabile Reservepopulation aufgebaut werden.

Mit Hilfe dieser Tiere gibt es heute zahlreiche Wiederansiedelungsprogramme. Das Problem der Auswilderung: Waldrappe sind Zugvögel, die die Route des Flugs in den Süden von den Eltern lernen. Möchte man die Tiere auswildern, müssen diese erst lernen wie in den Süden geflogen wird, bei fehlenden Alttieren ist das eine Herausforderung.

Diese konnte allerdings in den Alpen mithilfe von Leichtflugzeugen erfolgreich gemeistert werden. Eine Generation, die wieder zurückkommt, kann ihrem Nachwuchs das richtige Wissen gleich wieder mitgeben. Die ausgewilderte Population, die sich seit 2011 erfolgreich fortpflanzt, umfasst aktuell etwas über 200 Vögel in Österreich und Süddeutschland, etwa 250 wilde Jungvögel sind in den Kolonien aufgewachsen.

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