Feuerwehrfrau legte aus Liebeskummer Brände

24 Monate Haft, davon acht Monate unbedingt für 19-Jährige, die für eine Serie von Brandstiftungen im Bezirk Urfahr-Umgebung verantwortlich ist

24 Monate Haft, davon acht unbedingt, fasste eine 19-jährige Feuerwehrfrau aus, die sich am Freitag in zwei Fällen wegen Brandstiftung, und in einem weiteren wegen schwerer Sachbeschädigung vor dem Landesgericht Linz verantworten musste. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Zudem muss die Frau knapp 144.000 Euro Schadenersatz zahlen.

Als mildernd wurden ihr Geständnis, ihre Unbescholtenheit, ihr Alter, dass sie die Schäden gemeldet hat und die Tatsache, dass bereits ein Teil der Schadenswiedergutmachung erfolgt ist, gewertet, so Gerichtssprecher Paul Tumfart zum VOLKSBLATT. In zwei Fällen hat sie nach den Brandlegungen bei den Betroffenen angeläutet und ihnen gesagt, dass es brenne.

Erschwerend kam hinzu, dass es sich nicht nur um Brandstiftung, sondern auch um schwere Sachbeschädigung gehandelt hatte. Der Frau wurden mehrere Delikte im Zeitraum von Ende April bis 6. Mai 2024 vorgeworfen, der Gesamtschaden belief sich laut Staatsanwalt auf mehr als 150.000 Euro.

So habe die 19-Jährige laut Anklage in Goldwörth im Bezirk Urfahr-Umgebung zwei Holzstöße im Wald mit einem Feuerzeug angezündet. Zur Brandbekämpfung war der Einsatz von drei Feuerwehren notwendig.

Am 4. Mai brannte ein Stadel in Feldkirchen, in dem trockenes Heu bzw. Stroh gelagert war, völlig aus. Sechs Feuerwehren waren angerückt, um das Feuer zu löschen. Der Schaden liegt bei rund 60.000 Euro.

Zwei Tage später habe sie in Goldwörth trockenes Reisig in einem Nebengebäude angezündet. Dadurch wurde ein Teil des Nebengebäudes samt dem darin gelagerten Werkzeug und ein vor dem Gebäude abgestellter Pkw völlig zerstört. Es rückten gleich zehn Feuerwehren an, der Schaden belief sich auf etwa 50.000 Euro.

Handschellen klickten im Elternhaus der jungen Frau

Da es bereits 2021 eine Häufung von Bränden in dem Gebiet gegeben hatte, geriet die junge Frau, die schon mit neun Jahren zur Feuerwehr ging, in Verdacht. Damals endete das Verfahren wegen schwerer Sachbeschädigung mit einer Diversion, weil sie noch minderjährig war. Ihr wurde auf Staatskosten eine Gesprächstherapie ermöglicht. Die Jugendliche blieb unbescholten.

Bei allen Bränden dieses Frühjahr war die Feuerwehrfrau bei den Löscharbeiten beteiligt. Eine Auswertung ihrer Handydaten ergab, dass sie zu den Tatzeiten immer in der Nähe der Brandobjekte gewesen war.

Am 8. Mai klickten dann in ihrem Elternhaus die Handschellen. Die junge Frau zeigte sich geständig und gab als Motiv an, dass sie gehofft habe, an den Einsatzorten ihren Ex-Freund, der ebenfalls bei der Feuerwehr ist, zu treffen. Der Strafrahmen betrug ein bis zehn Jahre Haft.

Von Michaela Ecklbauer

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