Einen Monat vor Ende des Skibetriebes am 1. April schreibt das Skigebiet Kasberg in Grünau schwarze Zahlen: Exakt 73.821 Wintersportler zählte man mit Stichtag 3. März. In der gesamten Saison 2022/23 waren es bis zum Ende am 12. März 55.450, nennt Ralf Gaffga, einer der Geschäftsführer der Kasberg Betriebs GmbH, im Gespräch mit dem VOLKSBLATT die erfreulichen Zahlen.
„Den Umsatz habe man im gleichen Zeitraum um 29,5 Prozent gesteigert“, verriet Fabian Drack von der Jungen Wirtschaft Almtal (JW) kürzlich bei der Kooperationsveranstaltung „Zukunft Kasberg“ von der JW und Frau in der Wirtschaft Gmunden.
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2023 stand der Skibetrieb am Kasberg aus finanziellen Gründen vor dem Aus. Schließlich hatte sich aber ein Konsortium von Almtaler Unternehmern zusammengefunden, um dem Skigebiet — zuletzt gab es 1,3 Millionen Euro Verlust — wieder Leben einzuhauchen. Im vergangenen Herbst konnte der vom Konkursgericht genehmigte Pachtvertrag unterzeichnet werden.
Seitdem ist viel passiert: Behördliche Bewilligungen wurden eingeholt, jährliche Überprüfungen gemacht, eine neue Homepage erstellt, uvm. Zahlreiche Veranstaltungen (kasberg.at) und treue Stammgäste sorgen nun dafür, dass auch die Zahlen stimmen.
„Brauchen Beschneiung und Hotel“
Dennoch geht es nach wie vor um den Weiterbestand: „Was wir brauchen, ist eine Beschneiungsanlage“, sagt Gaffga. „Dann ist der Betrieb safe!“ Und ist der Betrieb safe, könne man mit einem Hotel nicht nur die Tages- sondern auch Wochengäste anlocken. „Damit wäre die gesamte Region Almtal-Salzkammergut nachhaltig und langfristig gesichert“, ist er überzeugt.
Noch ist es zwar noch nicht so weit, doch ein Investor hat bereits seine Angel ausgeworfen: Herbert Ackerl, der im Salzkammergut bereits einige Hotelprojekte (Dachsteinkönig und COOEE alpin Hotel Dachstein, Gosau – Grand Elisabeth, Bad Ischl) umgesetzt hat bzw. umsetzt, hat auch das Almtal im Visier seiner unternehmerischen Vorhaben. Er plant einen touristischen Leitbetrieb. Durch den Kasberg sieht Ackerl die Möglichkeit, den geplanten Betrieb ganzjährig führen zu können. Dafür muss aber die Zukunft des Kasbergs als Ausflugsdestination gesichert sein, so der Unternehmer bei der Veranstaltung.
Oben noch genügend Schnee
Was den Skibetrieb bis zum Ostermontag betrifft, ist Gaffga optimistisch. „Mit dem warmen Februar hatten wir einfach Pech“, ohne der Sperre der Madlries-Abfahrt hätten wir um 30 Prozent mehr Besucher gehabt, ist er überzeugt. Zuletzt ist aber noch ein bisschen Schnee dazugekommen. „Derzeit gehe es oben“ noch perfekt zum Skifahren. Sorgenkind sei der Farrenauhang, ein Verbindungshang. Sollte dieser auch gesperrt werden müssen „richten wir einen Shuttledienst“ ein, ist Gaffga zuversichtlich.
Von Renate Enöckl