Bis zu 200.000 weitere Flüchtlinge erwartet

V. l.: Flüchtlingskoordinator Takács, LH Stelzer und LR Hattmannsdorfer
V. l.: Flüchtlingskoordinator Takács, LH Stelzer und LR Hattmannsdorfer © Land OÖ/Daniel Kauder

Österreichs Flüchtlingskoordinator Generalmajor Michael Takács rechnet mit einem weiteren Flüchtlingsstrom: Man bereite sich auf alle Szenarien vor – das heißt auch, dass wir uns für bis zu 200.000 Vertriebene wappnen müssen, sagte er bei einem Treffen mit LH Thomas Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer in Linz.

Takács besuchte dabei auch das Aufnahme- und Registrierungszentrum in der Landeshauptstadt. Er dankte OÖ für den großen Beitrag in der ersten Phase – zeitweise erfolgte rund die Hälfte der Überstellungen der Bundesbetreuungsagentur nach Oberösterreich.

Aber: „Dieses Engagement wird es auch in Zukunft noch brauchen, so lange der Krieg in der Ukraine dieses Leid und Elend verursacht“, so der Koordinator.

Kapazitäten werden bereitgehalten

„Bund und Länder haben in der ersten Phase der Flüchtlingsbewegung rasch und unkompliziert geholfen. Für jene Menschen, die bei uns bleiben möchten, ist nun das Erlernen der deutschen Sprache und ein rascher Zugang zum Arbeitsmarkt die beste Hilfe für die weitere Perspektive. Für die weitere Fluchtbewegung werden wir die entsprechenden Kapazitäten bereithalten“, so LH Stelzer und LR Hattmannsdorfer.

Bislang wurden alleine in Oberösterreich bis zu 2000 Notbetten bereitgehalten, um Flüchtlinge aus der Ukraine zu versorgen. Am Mittwoch waren 6579 geflüchtete Ukrainer in OÖ im Zentralen Melderegister gemeldet.

Aktuell seien, so Takács, in Österreich die täglichen Ankünfte von Vertriebenen zwar gesunken, es handle sich aber eher um eine Talsohle. Aufgrund der Angriffs-Offensive in der Ostukraine halte man sich bereit für weitere Wellen. Bisher sind aber etwa 80 Prozent der Angekommenen in andere Länder weitergereist.