Cybermobbing — Wirksamkeit der Gesetze soll geprüft werden

17 Prozent der jungen Menschen waren schon Opfer — Kampagne soll Bewusstseinsbildung stärken, niederschwellige Hilfe angeboten werden

Cybermobbing und Hass im Netz sind für Opfer dramatische Belastungen, Angststörungen, Depressionen und Suizidgedanken können die Folge sein, Leben werden zerstört.

Oberösterreich will diesem Hass nun noch klarer entgegentreten. Besonders Kinder und Jugendliche sind dabei im Fokus.

Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von saferinternet.at waren bereits 17 Prozent der jungen Menschen zwischen elf und 17 Jahren Opfer von Cybermobbing

Drei Säulen gegen Hass

Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander sieht dafür drei Schwerpunkte. So muss durch Bewusstseinsbildung die Prävention gestärkt werden, die Opfer und deren Angehörigen müssen einfachen Zugang zu Hilfe und Unterstützung finden und die rechtliche Rahmenbedingungen müssen evaluiert und wo nötig verbessert werden.

„Im Straßen-, Schiffs- und Flugverkehr gibt es nachvollziehbare und klare Regeln, die in der digitalen Welt oftmals fehlen. Mobbing zerstört Leben und wir müssen uns die Frage stellen, ob die derzeitigen Gesetze und Regularien ausreichen, um unsere Kinder und Jugendliche ausreichend zu schützen“, unterstreicht Haberlander.

Bewusstseins-Kampagne

Auch im Jahr 2023 wird das Frauenreferat des Landes OÖ seine Kampagne gegen Hass im Netz fortsetzen und erweitern, um damit die Bewusstseinsbildung zu stärken und die Bevölkerung besser zu informieren.

Auf den Kanälen Facebook, Instagram und Snapchat wird dabei aufgerufen, #HassimNetz zu stoppen und Zivilcourage zu zeigen. Da besonders Kinder und Jugendliche für das Thema sensibilisiert werden sollen, werden Plakate der Kampagne nach den Osterferien an den Schulen positioniert.

Hilfe bieten

Oft würde bei den Opfern von Mobbing ein Gefühl von Scham entstehen und sie würden sich nicht trauen, darüber zu sprechen, schildert Kurosch Yazdi-Zorn, Leiter des Klinikzentrum Psychiatrie am Kepler Klinikum. Deshalb versucht man in Oberösterreich, eine möglichst breite und niederschwellige Hilfe anzubieten.

Die „Plattform Gewaltprävention OÖ“ (www.gewaltpraevention-ooe.at) stellt Angebote und Anlaufstellen für Eltern, Lehrer und Schüler vor. „Besonderen Wert lege man auch darauf, Lehrkräfte mit den nötigen Kompetenzen auszustatten, da diese oftmals die ersten Ansprechpartner seien“, betont Haberlander.

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