Vor eineinhalb Wochen hat die erste Allgemeinbildende Höhere Schule in Leonding ihren Schulbetrieb aufgenommen. Die ersten Tage standen unter dem Zeichen des Ankommens und Kennenlernens, sowohl bei den Pädagogen als auch bei den 49 Schülern, die seit 9. September in der Unterstufe unterrichtet werden. Mittwochvormittag eröffneten Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander und Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek gemeinsam mit Kooperationspartnern und Vertretern des Stadt- und Gemeinderates die neue Schule offiziell.
Die neue Digi-AHS überzeugt mit einem einzigarten pädagogischen Konzept, bei dem sich der Einsatz von Digitalen Anwendungen neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Grundkompetenz etablieren soll. Junge Menschen tauchen in eine digitale Welt ein und werden digitale Anwendungen, Programme und Geräte dazu nutzen, um sich Informationen zu beschaffen, Daten zu erheben/zu verarbeiten und jene Erkenntnisse zu erlangen, die gewinnbringend in den Schulalltag integriert werden können.
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Die Digi-AHS Leonding ist ein Realgymnasium, in dem naturwissenschaftliche, mathematische und informatische Bildungsinhalte besonders berücksichtigt werden und eine spezielle Vertiefung von Digitalen Anwendungen angeboten wird. Die Langform sieht acht Schulstufen vor, heuer ist man mit zwei Unterstufenklassen in das Schuljahr gestartet.
Bei der neuen Schule handelt es sich vorerst um ein privates Realgymnasium, das aber nach vier Jahren verbundlicht werden soll. Der Schulbesuch selbst ist kostenfrei. Schulleiter der neuen Digi-AHS ist der Experte aus dem Bereich digitale Bildung, Fachinspektor für Informatik, Andreas Riedl.
Das Pädagogische Konzept für die neue Digi-AHS hat die Stadt Leonding in intensiver Zusammenarbeit mit Prof. Margit Steiner, Leiterin des Instituts Elementar- und Primarstufenpädagogik an der Pädagogischen Hochschule OÖ, ausgearbeitet. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und das Land OÖ waren vom innovativen Konzept von Anfang an überzeugt und haben daher grünes Licht für die neue Schule am Bildungsstandort Leonding gegeben. Die Bildungsdirektion OÖ unterstützt bei der Koordination.
In der Digi-AHS Leonding werden Schüler auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet. Eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben ist wesentlicher Teil des Unterrichts. Die Arbeiterkammer OÖ, die Wirtschaftskammer OÖ und die Industriellenvereinigung OÖ sind zudem als Unterstützer für digitale Labs mit an Bord.
Derzeit ist die Schule im bestehenden Schulgebäude des Schulzentrum Doppl untergebracht, ab dem Schuljahr 2025/26 soll die Digi-AHS in eine Containerschule in der Nähe der HTBLA Leonding in Hart übersiedeln. Parallel dazu laufen die Planungen für das fixe Schulgebäude.
Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek: „Wir haben schon lange am pädagogischen Konzept und an der Umsetzung der neuen Digi-AHS in Leonding gearbeitet – umso schöner ist es jetzt zu sehen, wie der Schulbetrieb läuft und mit welcher Freude die jungen Menschen, darunter auch 19 Mädchen, Neues lernen.“
Bildungsreferentin Haberlander betont: „Mit der Digi-AHS Leonding wird ein neues Kapitel aufgeschlagen – die erste AHS-Schulgründung in Oberösterreich seit über 15 Jahren. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem neuen Schulleiter Andreas Riedl viel Erfolg und Freude auf diesem spannenden Weg. Ein großer Dank gilt auch der Stadt Leonding und Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek für ihr Engagement. Diese neue Spitzenschule ist nicht nur ein großer Gewinn für Linz, sondern insbesondere für den Bezirk Linz-Land und unserem gesamten Wirtschaftsstandort Oberösterreich.“
AKOÖ-Präsident Andreas Stangl sagte: „Wir leben in einer Zeit, in der die voranschreitende Digitalisierung beinahe alle Lebensbereiche betrifft. Die Digitalisierung gestalten zu können, die damit verbundenen Chancen zu erkennen und sie in das tägliche Leben übersetzen zu können, gewinnt an immer größerer Bedeutung. Mit der Digi-AHS wurde ein Meilenstein für den Bildungsstandort Leonding geschaffen. Dieser wird, wenn er von den Bildungspartnern richtig gestaltet wird, einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Schüler auf die Digitalisierung der Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen neue Möglichkeiten eröffnen“.
„Die Unterrichtsschwerpunkte der Digi-AHS orientieren sich stark an den fachlichen Bedürfnissen der Unternehmen. Damit fördert das Schulkonzept die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft. Wir freuen uns schon auf rege Kontakte und Kooperationen und auf die zukünftigen Fachkräfte für die Betriebe“, betonte die Leiterin der Bezirksstelle Linz-Land der WKOÖ, Andrea Danda-Bäck.
IV-OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch sagte: „Die Qualität der Schulausbildung ist eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung des Industriestandortes Oberösterreich. Der globale Erfolg der oberösterreichischen Industrie basiert ganz wesentlich auf der Kreativität und Innovationskraft technikaffiner junger Menschen. Zusätzlich zu den berufsbildenden Schulausbildungen ist es besonders wichtig, dass auch allgemeinbildende höhere Schulen MINT-Schwerpunkte in die Ausbildung integrieren.“