Die oö. Feuerwehren werden jünger und weiblicher

Im Vorjahr traten 2500 Jugendliche, davon 400 Mädchen, einer Wehr bei — Es gab deutlich mehr Brände, dafür aber weniger Unwettereinsätze

Die oö. Feuerwehren, die mit ihren zehntausenden ehrenamtlichen Mitgliedern einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft leisten, können sich über mangelnden Zulauf nicht beklagen.

Wie Feuerwehrpräsident Robert Mayer am Donnerstag in einem Pressegespräch bekannt gab, üben die 875 freiwilligen Feuerwehren im Land eine große Anziehungskraft auf Jugendliche aus.

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Frauenanteil binnen zehn Jahren verdoppelt

Konkret traten im vergangenen Jahr 2500 Oberösterreicher ab acht Jahren – davon 400 Mädchen – einer Wehr bei. Mit aktuell 8955 von insgesamt 85.663 Mitgliedern hat sich der Frauenanteil in den vergangenen Jahren sogar mehr als verdoppelt. In den Leitungsfunktionen hat sich dieser Trend bisher aber nur bedingt niedergeschlagen: So gibt es im ganzen Bundesland lediglich zwei Feuerwehrkommandantinnen.

Insgesamt ist im Jahr 2022 die Zahl der Einsätze mit 48.249 zwar etwas zurückgegangen, doch die Einsatzstunden blieben mit 554.727 annähernd gleich. So mussten die Feuerwehrleute fast 6000 mal weniger zu Unwettereinsätzen ausrücken. Dafür stieg die Zahl der Brandeinsätze um knapp 1000 auf 12.244.

Insgesamt wurden inklusive Nachwuchsarbeit, Bewerbswesen, Veranstaltungen zur Eigenmittelaufbringung, Instandhaltung sowie Aus- und Weiterbildung rund 6,2 Millionen Stunden aufgewendet. Von der öffentlichen Hand wünscht sich der Feuerwehrpräsident, dass die aktuell angespannte finanzielle Situation durch die extreme Teuerung entsprechend berücksichtigt wird. Dazu komme, dass die Ansprüche an die Feuerwehren hinsichtlich Einsätze, Technik und Ausbildung immer anspruchsvoller werden.

Beschaffungsprogramm 2024 wird bald fixiert

Die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger bedankte sich bei den ehrenamtlich Tätigen für ihren Einsatz im Dienste der Sicherheit. Die Kostensteigerungen werden im Beschaffungsprogramm für 2024, das heuer in zwei Teilen fixiert wird, berücksichtigt. So würden in einem ersten Paket 106 Fahrzeuge im Volumen von 26 Mio. Euro finanziert. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 68 Fahrzeuge mit Kosten von 20 Mio. Euro.

„Mit der Investition in die Drohnentechnologie, der Adaptierung der Feuerwehrhäuser und der Aufstockung des Katastrophenfonds sind bereits einige Meilensteine gelungen“, betonte die Landesrätin.hw

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