Drehscheibe für alle Aspekte von Infektionen im Ordensklinikum Linz

Neues interdisziplinäres Zentrum garantiert, dass der richtige Test beim Patienten zur rechten Zeit zur Anwendung kommt

Prim. Univ.-Prof Petra Apfalter und Christoph Luger (analyse BioLab GmbH) werfen einen genauen Blick auf eine Probe.
Prim. Univ.-Prof Petra Apfalter und Christoph Luger (analyse BioLab GmbH) werfen einen genauen Blick auf eine Probe. © Ordensklinikum Linz

Nach Herzinfarkt und Krebs sind Infektionen die dritthäufigste Todesursache in Österreich. Etwa 7000 Menschen versterben hierzulande an einer Infektion, etwa einer Lungenentzündung.

Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie starteten im Ordensklinikum Linz (OKL) Überlegungen, die jahrzehntelang vorhandene Expertise in einem interdisziplinären Zentrum für Infektionsmedizin und Mikrobiologie (iZIM) zu bündeln und weiter auszubauen. Das neue Zentrum bildet nun unter Einbindung aller Fachabteilungen an den Standorten, Elisabethinen und Barmherzige Schwestern, unter der Leitung von Primaria Univ.-Prof. Petra Apfalter eine fachliche und organisatorische Drehscheibe für Infektionsmedizin von der Prophylaxe über die Diagnostik und Abklärung, bis zur Therapie, Nachsorge und Infektionskontrolle.

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Tests bereits in der Notfallaufnahme

So wurden etwa in den Notfallaufnahmen der beiden Häuser Prozesse installiert, womit jeder diensthabende Arzt bei Patienten, die z. B. mit einem Atemwegsproblem kommen oder über Übelkeit und Durchfall klagen durch einen entsprechenden Test binnen einer halben Stunde klären kann, woran der Patient tatsächlich leidet. Hochansteckende Patienten müssen entsprechend isoliert werden, ein Influenza-Erkrankter könne aber in ein Zimmer gelegt werden, wo sich bereits ein anderer In- fluenza-Patient befindet, erläutert Michael Girschikofsky, Ärztlicher Direktor des OKL Elisabethinen.

Viele Patienten mit Borreliose-Verdacht

Neben den Klassikern, wie Harnwegsinfekten und Lungenentzündung, kämen extrem viele Patienten mit Verdacht auf Borrelien in die Ambulanz zur Abklärung. Malaria-Fälle und Würmer, die man sich bei einer Reise zugezogen habe, seien die exotischen Ausreißer, mit denen die Experten in Linz konfrontiert werden.

Es wurden Leitlinien entwickelt, wie die Behandlung bei bestimmten Infektionen abläuft, handelt es sich um kompliziertere Fälle – etwa ein orthopädischer Patient oder ein Kind hat Symptome einer unspezifischen Infektion – kann der behandelnde Facharzt die Vorgehensweise mit den Spezialisten des Zentrums in einem interdisziplinären infektiologischen Board abklären, so Elisabeth Bräutigam, Ärztliche Direktorin des OKL Barm. Schwestern. Bei den Elisabethinen ist auch das nationale Referenzzentrum für antimikrobielle Resistenzen, d. h. Proben werden von Spitälern aus ganz Österreich eingeschickt.

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