Erste asiatische „Killer-Hornisse“ nun auch in Österreich gesichtet

Oberösterreich bereitet sich auf die invasive Art vor, die für heimische Bienen zur großen Gefahr werden kann

Closeup on the invasive and aggressive a dark Asian yellow-l

Die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich seit 2004 von Südwestfrankreich über Europa aus und wurde letztes Jahr erstmals in Tschechien sowie an der österreichischen Grenze in Ungarn bestätigt.

Nun ist diese Hornissenart das erste Mal in Österreich gesichtet und gefangen worden, und zwar am vergangenen Dienstag in der Stadt Salzburg. Laut AGES handelt es sich bei dem Exemplar nach derzeitiger Einschätzung aufgrund der Jahreszeit um einen Einzelfund, vermutlich um eine Königin ohne etabliertes Nest.

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In Oberösterreich tagte am Donnerstag ein Runder Tisch zu diesem Thema —dabei wurden Maßnahmen erarbeiten, um sich vor der gefährlichen Wespe zu schützen.

Bedrohung für Bienen

Denn diese stellt eine ernsthafte Bedrohung für heimische Bienenpopulationen dar. Innerhalb eines Jahres können die Nester der Vespa velutina eine Größe von bis zu 10.000 Individuen erreichen. Ein einzelnes Volk bringt etwa 300 begattete Jungköniginnen hervor, die im folgenden Jahr eigenständige Nester bauen.

Die Hornisse — erkennbar an ihrer rotbraunen Färbung mit orangem Gesicht, gelb-schwarzem Hinterleib und rotbraunen Beinen — macht gezielt Jagd auf Honigbienen zur Fütterung ihrer Larven. Die Insekten fangen die Bienen in der Luft und transportieren sie in ihre Nester. Dies verursacht erheblichen Stress in den Bienenvölkern, beeinträchtigt ihre Nahrungssuche und führt letztendlich zu einem Rückgang der Völker.

Am Runden Tisch nahmen am Donnerstag Vertreter der Imkerei sowie des Landes OÖ teil. Diskutiert und erarbeitet wurden effektive Maßnahmen:

  1. Hilfe zur Selbsthilfe (Schulungen zur Erkennung und Bekämpfung)
  2. Mögliche Fördermaßnahmen von Schutzausrüstung
  3. Etwaige Forschungsprojekte

„Oberösterreich ergreift proaktiv Maßnahmen, um sich intensiv auf das Auftreten dieser aggressiven und invasiven Hornissenart vorzubereiten. Wir behalten die Situation aufmerksam im Auge“, so Agrar-Landesrätin und Bienenzentrum-OÖ-Schirmherrin Michaela Langer-Weninger. Sie hebt dabei auch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen hervor.

„Durch die enge Abstimmung sind wir in der Lage, schnell zu reagieren.“ Gleichzeitig rufen Langer-Weninger und die AGES Imker dazu auf, besonders wachsam zu sein. „Beobachten Sie in den kommenden Wochen bei Ihren regulären Bienenstandbesuchen den Bienenflug vor den Völkern etwa 20 Minuten lang – dieser Zeitraum sollte ausreichen, um ein eventuelles Auftreten der Asiatischen Hornisse zu erkennen“, heißt es seitens der AGES. Verdachtsfälle sollten dokumentiert und gemeldet werden. Für invasive Arten sind das Bundesamt für Ernährungssicherheit (Importkontrolle) sowie die Landesregierungen zuständig.

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