Erste Hilfe in der Silvesternacht So reagiert man richtig:

Unfallchirurgin gibt Tipps, wie man sich bei Verletzungen richtig verhält

In der Silvesternacht kommt es durch Feuerwerkskörper häufig zu Verletzungen, besonders Hände, Augen und Ohren sind in Gefahr. Wie man Verletzungen richtig einschätzt und als Ersthelfer korrekt Hilfe leisten kann, weiß Primaria Johanna Berger, Leiterin der Abteilung für Unfallchirurgie am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl.

„Wer Erste Hilfe leistet, sollte aber zuerst auf den Eigenschutz achten“, schickt Berger voraus.

Bei Verbrennungen sollte die Kleidung nur dann entfernt werden, wenn sie nicht festklebt. Anschließend wird die Wunde gekühlt (nicht mit eiskaltem Wasser). „Bei größeren Verbrennungen und wenn es bereits zur Blasenbildung kommt, sollte unbedingt das Krankenhaus aufgesucht werden“, so Berger.

Wunden rund um das Auge sind ebenfalls eine häufige Folge von Unfällen mit Silvesterraketen. „Ein rotes tränendes Auge, das sich nicht öffnen lässt, sollte auf jeden Fall behandelt werden“, sagt die Medizinerin. Bei einer Netzhautablösung „kommt es zu Lichtblitzen im Auge, man sieht plötzlich lauter schwarze Flecken“, schildert Berger. Bei diesen Symptomen muss man sich sofort in Behandlung begeben.

Betroffene eines Knalltraumas hören vor allem die hohen Töne schlechter, nehmen Ohrgeräusche wahr oder es ist einfach alles laut und unangenehm. „Wenn sich diese Symptome nicht innerhalb von einer Woche zurückbilden, sollte ein Spezialist für HNO aufgesucht werden“, rät Berger.

So reagiert man richtig:

  • Handverletzungen mit einem sauberen Tuch abdecken.
  • Verbrennungen kühlen (nicht eiskalt), keine Salben oder Hausmittel verwenden.
  • Offene Augenverletzungen sauber abdecken und ins Krankenhaus fahren.
  • Wenn heißes Gas eingeatmet wurde (Heiserkeit und Ruß am Naseneingang), unbedingt ins Spital fahren.

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