Am 5. März sorgte eine Bluttat in Oberösterreich für Entsetzten: Ein damals 37-Jähriger fuhr mit seinem Auto am Abend von Ennsdorf (NÖ) nach Grünburg (Bez. Kirchdorf) und erschoss dort den Ex-Mann seiner Schwester (43).
Als Motiv gab der Täter gegenüber der Polizei und Staatsanwalt an, aus Hass auf das Opfer gefeuert zu haben. Er habe damit verhindern wollen, dass seine Nichte und sein Neffe „so werden, wie ihr narzisstischer Vater“, gab der Mann zu Protokoll.
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Die Staatsanwaltschaft Steyr hat nun in der vergangenen Woche Anklage wegen Mordes gegen den heute 38-jährigen Ennsdorfer eingebracht. „Der unbescholtene und zurechnungsfähige Mann ist geständig und bleibt bei seiner Version, allerdings sagte er zuletzt, dass ihm die Tat leidtue“, erläutert Pressesprecher Andreas Pechatschek im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.
Dem Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 20 Jahre beziehungsweise lebenslange Haft. Pechatschek geht von einen Prozesstermin im September aus, wobei das Urteil noch am selben Tag fallen dürfte.
Eltern teilten sich Obsorge für die Kinder
Das Opfer lebte seit der Scheidung mit den beiden Kindern in seinem Haus in Grünburg, die Eltern teilten sich die Obsorge. Der Bruder der Ex-Frau soll vor der Bluttat zunehmend den Eindruck gewonnen haben, dass die Beziehung der Kinder zur Mutter distanzierter werde.
Die beiden minderjährigen Kinder kamen anschließend nicht zu ihrer Mutter, sondern zu einer Pflegefamilie.
Von Heinz Wernitznig