Frühjahrsputz ist nicht ungefährlich

Mehr als 24.000 Verletzte pro Jahr in Österreich – Meist Frauen

Im Haushalt lauern viele Gefahren — Unfälle im Haushalt oder in der Freizeit stiegen 2018 an.

Im Vorfeld des Osterfestes ist in vielen Haushalten der Frühjahrsputz angesagt. Nicht immer geht dieser glimpflich aus, pro Jahr verletzten sich in Österreich rund 24.000 Menschen dabei – in den Monaten März und April im Schnitt 60 Personen pro Tag, Tendenz steigend.

Obwohl hauptsächlich Frauen – drei von vier Verletzten – betroffen sind, ist der Männeranteil seit 2018 von 18 Prozent auf 26 im Vorjahr gestiegen, weiß das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

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Die meisten Verletzungen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt werden durch Stürze verursacht (61 Prozent), gefolgt von einem Zusammenprall mit statischen oder fallenden Gegenständen (20 Prozent). Auf Platz drei sind Verletzungen durch scharfe und spitze Gegenstände (zehn Prozent). Oft spielen dabei auch Ablenkung, Hektik oder Unachtsamkeit eine große Rolle.

Gefahrenquellen werden falsch eingeschätzt

„Gerade beim Frühjahrsputz werden kleine Gefahrenquellen verharmlost oder falsch eingeschätzt, vor allem im vertrauten Bereich rechnet man nicht mit großem Unfallrisiko“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im KFV: „Ganz gefährlich sind Treppenstürze oder Stürze von einer Leite, beziehungsweise das Balancieren auf einem Sessel bei Putzarbeiten.“

Trauner-Karner rät, grundsätzlich ausreichend Zeit für den Frühjahrsputz einzulegen und regelmäßig Pausen zu machen. Wichtig ist, die Produktetiketten zu lesen und sich an die Sicherheitshinweise zu halten. Haushaltschemikalien sollten immer im Originalbehältnis aufbewahrt werden, weil sie wichtige Informationen für den Notfall enthalten.

Reinigungsmittel nicht mischen und nicht unmittelbar nacheinander verwenden, es könnten gefährliche chemische Reaktionen in Gang gesetzt werden. Stolperfallen wie lose Kabel oder rutschende Teppiche entfernen. Beim Fensterputz niemals auf die äußeren Fensterbänke steigen. Passende Kleidung und gutes Schuhwerk tragen. Und die Einsatzbereitschaft von Feuerlöscher und Rauchwarner überprüfen.

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