1.830 Einsätze von Freitag bis Montagabend, 16.700 Feuerwehrfrauen und -männer leisteten insgesamt rund 36.500 Arbeitsstunden – „Ihnen haben wir es zu verdanken, dass massive Schäden in Oberösterreich ausgeblieben sind“, zieht Landeshauptmann Thomas Stelzer eine erste Bilanz.
Das Ausmaß der Schäden lässt sich allerdings derzeit noch nicht genau abschätzen. Klar ist für Stelzer hingegen: Ohne die Investitionen der vergangenen Jahre in den Hochwasserschutz samt Hochwasserrückhaltebecken wäre Oberösterreich nicht so glimpflich davongekommen: „Das verhinderte Schlimmeres. Ich will mir nicht vorstellen, was die Wassermassen in Teilen von Oberösterreich angerichtet hätten, wenn wir diesen Hochwasserschutz nicht gebaut hätten.“
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„Das flächendeckende Netz der 906 Feuerwehren in Oberösterreich mit den insgesamt 95.000 Mitgliedern hat sich abermals bestens bewährt und für bestmögliche Sicherheit und Unterstützung der Bevölkerung in diesen schweren Tagen gesorgt. Einen wesentlichen Beitrag leisten hier u.a. auch die Investitionen der vergangenen Jahre in den Katastrophenschutz und die für die Hilfeleistung notwendige Ausstattung in Zusammenarbeit mit dem Land OÖ“, sagt Feuerwehrpräsident Robert Mayer.
Machlanddamm schützt mehr als 1.000 Häuser
Insgesamt 182,6 Millionen Euro kostete die Errichtung des Machlanddammes, 54,78 Millionen Euro steuerte dabei das Land OÖ bei. „Der Damm ist auf ein 100-jähriges Hochwasser ausgelegt, schützt über 1.000 Häuser“, so Stelzer. Wobei der Machlanddamm nur eines der Hochwasserschutzprojekte in Oberösterreich war, insgesamt investierte das Land OÖ in den vergangenen 20 Jahren rund 185 Millionen Euro in 166 Schutzprojekte. Dazu kommen rund 70 Millionen Euro, die in Instandhaltung und Sanierungen geflossen sind.
Allein im vergangenen Jahr wurden nur an der Donau für zehn schutzwasserbauliche Maßnahmen einschließlich Absiedelungen, Instandhaltungen und Planungen insgesamt 6,6 Millionen Euro bereitgestellt und gefördert. Insgesamt wurden Landesmittel in der Höhe von 2,6 Millionen Euro aufgewendet. „Dazu kommen zahlreiche weitere Projekte, beispielsweise an Inn und Salzach, aber auch in den Gewässerbezirken Gmunden oder Grieskirchen“, wissen Stelzer und Mayer.
Dank dieser Investitionen ist Oberösterreich diesmal vergleichsweise gut davongekommen. „Deshalb unterstützen wir Niederösterreich mit voller Kraft“, sagen Stelzer und Mayer. Bis zu 250 Feuerwehrfrauen und -männer mit 43 Fahrzeugen waren in Niederösterreich aktiv und unterstützen ihre Kollegen. Doch die Hilfe aus Oberösterreich reicht weit darüber hinaus.
„Ich danke der Feuerwehr und allen Einsatzkräften dafür, dass sie durch ihr Engagement und ihr Know-how gröbere Schäden verhindern konnten. Und ich danke allen, die nun in Niederösterreich dabei tatkräftig mitanpacken, die Hochwasserkatastrophe zu bewältigen. Das ist nicht selbstverständlich, aber es zeigt den Geist Oberösterreichs: Wir halten immer zusammen und helfen jenen, die Unterstützung brauchen“, betont der Landeshauptmann.
Landesenergieversorger Energie AG leistet Nachbarschaftshilfe
Aufgrund eines Dammbruchs steht das gesamte Gelände der EVN am Kraftwerksstandort Dürnrohr unter Wasser, wodurch die Energieproduktion sowie die Möglichkeiten zur Abfallverwertung auf unbestimmte Zeit entfallen. Weshalb die Energie AG folgende Unterstützungsleistungen bereitstellt:
- Abfallentsorgung: 150 Tonnen/Tag Hausmüll aus Niederösterreich werden von der Umwelt Service GmbH übernommen.
- Stromversorgung: Die Netz Oberösterreich GmbH stellt zwei Notstromaggregate zur Verfügung, welche sich bereits auf den Weg nach Dürnrohr befinden.
- Servicearbeiten: Über die Aushilfsplattform von Österreichs Energie wurden weitere Instandsetzungsleistungen der Netz Oberösterreich angeboten.
Informationen zu Unterstützungen im Schadensfall
Für Betroffene wurde eine Hotline eingerichtet, die unter Tel. 0732/7720 – 11808 erreichbar ist. Zudem gibt es auf der Homepage des Landes unter www.land-oberoesterreich.at die Möglichkeit, sämtliche Informationen sowie die notwendigen Anträge für Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu bekommen. Dort sind zudem auch die Richtlinien für Entschädigungen – für Private und Unternehmen – zu finden. Erster Ansprechpartner für Hilfe ist die Gemeinde.