Hohes Infektionsrisiko macht Bisswunden gefährlich

Risiko liegt bei Katzen bei 50 Prozent, bei Hunden etwas darunter

Selbst die zahmste Katze und der folgsamste Hund kann bei Erschrecken oder Schmerzen zuschnappen. Tierbisse bergen ein nicht zu unterschätzendes Infektionsrisiko und sollten im Zweifelsfall beim Hausarzt behandelt werden.

„Speziell tiefere Bisswunden können sich schnell infizieren, wobei das ungewöhnliche Erregerspektrum im Speichel, das durch Bisse in tiefer liegendes Körpergewebe gelangt, problematisch ist. Daher ist es sehr wichtig, dass die Wunden primär gut gesäubert und desinfiziert werden“, erklärt Martin Reiter von der Notfallambulanz des Linzer Kepler Uniklinikums. „Zudem sollte die Tetanusimpfung regelmäßig aufgefrischt werden, um jegliches Risiko von Wundstarrkrampf zu vermeiden.“

Bei Katzenbissen liegt die Infektionsrate bei 50 Prozent, bei Hundebissen etwas darunter. Erst wenn Rötungen, Schwelllungen und Schmerzen im Wundbereich auftreten, suchen viele den Weg zum Arzt. So auch Philipp Langebner, der seiner Hauskatze nach einem Unfall zu Hilfe eilte und dabei von ihr gebissen wurde.

Betroffener Finger nach einem Tag verfärbt

„Die Wunde sah anfangs nicht sonderlich schlimm aus, aber am nächsten Tag war der Finger verfärbt und bereits in der Bewegung eingeschränkt. Nach einem Anruf bei der Gesundheitshotline 1450 wurde ich an die Notfallambulanz des Kepler Universitätsklinikums verwiesen“, erklärt Langebner. Hier wurde die Verletzung chirurgisch versorgt. Ein Antibiotikum und eine Tetanus-Auffrischung rundeten die Behandlung ab.

„Je nach Schweregrad der Bisswunde kann es nötig sein, dass die Wunde einige Zeit offengehalten und mehrfach gereinigt werden muss. So kann einer Infektion Einhalt geboten werden. Im Zweifelsfall kann auch eine Tollwutimpfung sinnvoll sein“, weiß Reiter.

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