Im Notfall der schnellste Weg zum Defibrillator

Das OÖ. Rote Kreuz betreut mehr als 2.400 Geräte im ganzen Bundesland, die sich an stark frequentierten Plätzen befinden

V. l.: Jakob Fischer, OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger, LH-Stv. Christine Haberlander und Franz Hauzenberger © Land OÖ/Daniela Sternberger

Rund 20.000 Menschen in Österreich erleiden jährlich einen plötzlichen Herztod. Im Fall der Fälle kann der Einsatz eines Defibrillators lebensrettend sein.

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, wie Kammerflimmern und bestimmten Arten von Tachykardien, eingesetzt wird. Er funktioniert durch die Abgabe eines kontrollierten elektrischen Schocks an das Herz, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.

Lesen Sie auch

Das OÖ. Rote Kreuz betreut mehr als 2.400 Geräte, die sich an stark frequentierten Plätzen im Bundesland befinden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstellen können sie genau lokalisieren und geben im Ernstfall lebensrettende Anweisungen zur Ersten Hilfe.

„Der schnellste Weg zum Defibrillator kann den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. In Oberösterreich lassen wir Ersthelferinnen und Ersthelfer nicht alleine“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

„Dank unserer umfassenden Ausstattung mit Defibrillatoren und der Unterstützung durch das Rote Kreuz sind wir bestens vorbereitet, im Ernstfall schnell und effektiv zu handeln. Jede Minute zählt, und unsere Maßnahmen sorgen dafür, dass Menschen in Not die bestmögliche Hilfe erhalten“, sagt Haberlander.

„Dank modernster Technik kann jeder mit einem Defibrillator Hilfe leisten, ohne etwas falsch zu machen“, weiß OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger. Der eingebaute Computer gibt genaue Sprachanweisungen für den korrekten Einsatz. Das Gerät erkennt selbständig, ob ein Schock abgegeben werden muss und gibt zusätzlich Anleitungen zur weiteren Ersten Hilfe.

„Das Einzige, was Menschen im Notfall falsch machen können, ist nichts zu tun“, weiß der Rotkreuz-Präsident. Statistiken belegen die Sinnhaftigkeit von Defibrillatoren: Wenn bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand keine Hilfe einsetzt, verschlechtert sich die Überlebensrate mit jeder Minute um bis zu zehn Prozent.

So könnte ein typischer Notfall verlaufen

Ein heißer Sommertag, am Linzer Hauptplatz hat es 37° C. Viele Menschen suchen den Schatten der Schirme in den Kaffeehäusern. Plötzlich bricht eine Person zusammen und bleibt reglos und ohne Atmung liegen. Ob die Hitze oder Vorerkrankungen daran schuld sind, spielt keine Rolle – rasche Erste Hilfe ist jetzt wichtig.

Zwei Passanten reagieren richtig. Während eine Person sofort mit der Herzdruckmassage beginnt, wählt eine weitere den Notruf und erhält den Hinweis, dass im nahegelegenen Rathaus ein Defibrillator zur Verfügung steht. Bis zum Eintreffen des Defis gibt die Disponentin, die den Notruf abwickelt, lebensrettende Tipps für die Wiederbelebung.

Von ihr bekommen die handelnden Personen auch die Information, dass sie den Defi nur einschalten müssen und danach das Gerät jeden Schritt ganz genau anleitet. Nachdem die einfachen Schritte durchgeführt wurden, analysiert der Defi selbstständig den Herzrhythmus und gibt den lebensrettenden Stromstoß ab.

Als wenige Augenblicke danach Rettung und Notarzt eintreffen, finden sie die Person dank der raschen Ersten Hilfe bereits mit Herzschlag und Atmung vor. Entscheidend ist, dass die Menschen sich trauen, Erste Hilfe zu leisten.

Und mit dem Absetzen des Notrufs 144 bekommt man nicht nur Tipps zur Ersten Hilfe, sondern auch eine Information, falls im Nahbereich ein Defibrillator zur Verfügung steht. Allgemeine Informationen gibt es unter www.roteskreuz.at/oberoesterreich/defibrillator

Das könnte Sie auch interessieren