Immer mehr Menschen brauchen Unterstützung: Rotes Kreuz hilft

Zahlreiche Angebote in OÖ, um Armut zu lindern bzw. zu bekämpfen

Das OÖ. Rote Kreuz betreibt landesweit 23 Rotkreuz-Märkte. Sie bieten Waren zu günstigen Preisen für armutsgefährdete Menschen an.
Das OÖ. Rote Kreuz betreibt landesweit 23 Rotkreuz-Märkte. Sie bieten Waren zu günstigen Preisen für armutsgefährdete Menschen an. © OÖRK/Asanger

Aktuelle Erhebungen der „EU-SiLC“-Daten bestätigen, dass immer mehr Menschen im Alltag auf Hilfe angewiesen sind. So etwa ist beinahe jeder fünfte Österreicher von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht.

Immer mehr von ihnen geben an, sich die Ausgaben des täglichen Lebens kaum mehr leisten zu können. Das bestätigen auch die Zahlen des Roten Kreuzes, deren zumeist freiwillige Mitarbeiter seit Jahrzehnten zeigen, wie ein gemeinwohlorientiertes Leben funktionieren kann.

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Immer mehr Einkäufe in Sozialmärkten

Um von Armut betroffenen Menschen zu helfen, betreibt das OÖ. Rote Kreuz (OÖRK) zum Beispiel landesweit 23 Rotkreuz-Märkte. Die aktuellen Zahlen zeigen die Notwendigkeit dieses Angebotes auf: Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Einkäufe von 80.300 auf 90.805 im Vorjahr erneut an.

Dazu kommen noch 360 Beratungen und Unterstützungen der individuellen Spontanhilfe, um großteils drohenden Wohnungs-Delogierungen entgegenzuwirken.

Besonders schwierig ist die Situation für ältere Menschen mit niedrigen Pensionen. Werden sie pflegebedürftig, rutschen sie bzw. ihre Angehörigen noch schneller in Armut ab. Um sie finanziell zu unterstützen, braucht es Maßnahmen. Das OÖRK unterstützt mit etwa 750 Mitarbeitern in den Mobilen Pflegediensten, der Hospiz- und Trauerbegleitung, Essen auf Rädern, den freiwilligen Gesundheits- und Sozialbegleitern und vielem mehr.

Besuche gegen die Einsamkeit

Auch das Leben in Gesellschaft hat seinen Preis. Immer mehr Menschen verbringen ungewollt viel Zeit allein. Das schwächt ihr Selbstvertrauen und verstärkt das Risiko, krank zu werden. Soziale Isolation betrifft alle Gesellschaftsschichten.

Ein besonderes Problem ist Vereinsamung in ländlichen Regionen, wo fehlende Infrastruktur und schlechte Verkehrsanbindungen die Pflege sozialer Kontakte erschweren. Mit oberösterreichweit über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Besuchsdienst ist das OÖRK für Menschen da, die oft niemanden mehr haben.

Das Angebot der Freiwilligen Sozialen Dienste wird immer stärker nachgefragt. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg die Zahl der freiwillig geleisteten Stunden von 413.400 auf 418.700.

Faire Startbedingungen

Eine Hilfe gegen Armut sind faire und gerechte Startbedingungen – unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, Bildungsstand und Einkommen. Dafür setzt sich das OÖ. Jugendrotkreuz mit einer Vielzahl von Maßnahmen ein.

Ein Beispiel sind die Lern- und Lesecoachs. Rund 400 Freiwillige sind an mittlerweile 194 Schulstandorten in enger Abstimmung mit Lehrern und Eltern aktiv, um junge Menschen zu unterstützen.

„Als Gesellschaft sind wir dann stark, wenn wir für die Schwächsten da sind“, sagt OÖRK-Präsident Walter Aichinger. Die Freiwilligen Sozialen Dienste sowie alle Angebote des Jugendrotkreuzes, wie Radfahrprüfungen, Schwimmunterricht uvm. sind spendenfinanziert und nur durch das Engagement Freiwilliger möglich.

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