In Linz, da stinkt´s nicht mehr: Umweltschutz als Erfolgsgeschichte

OÖ blickt auf erfolgreiche Klima- und Umweltpolitkik zurück, doch durch Klimawandel bleiben Herausforderungen enorm

sterreich, Linz, Industriegebiet

„In Linz, da stinkt’s“ hieß es bis weit in die 1980er-Jahre hinein. Zahlreiche Landeshauptstädter zog es daher am Wochenende hinauf in die „Luftkurorte“ des Mühlviertels. Der Weg zur sauberen Luft ist in Oberösterreich zur Erfolgsgeschichte geworden, zog am Montag Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder Bilanz über den gesamten Klima- und Umweltschutz, der in den 1980ern/1990ern in Oberösterreich Fahrt aufnahm und vor dem Hintergrund des Klimawandels weiterhin eine Herausforderung bleibt.

Denn: „Die Klimakrise ist spürbar und sichtbar bei uns angekommen“, weist Kaineder auf Hochwasser, Hitzewellen mit Dürren, Orkane und Millionen Euro Schäden der letzten Jahre hin. „Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen der Klimakrise zu spüren bekommt und die letzte, die eine Klimakatastrophe noch verhindern kann“, warnt Kaineder. Klimaszenarien für das ganze Bundesland zeigen: Es wird immer heißer. Klimaforscher prognostizieren derzeit bis zum Jahr 2100 eine Verzehnfachung der Hitzetage.

Basis wurde in den letzten Jahrzehnten gelegt

Die Basis für Klima- und Umweltschutz wurde in den letzten Jahrzehnten gelegt. In Sachen Luftverschmutzung konnte durch zahlreiche Maßnahmen, vor allem bei Industrie und Verkehr, eine drastische Verbesserung erreicht werden. So wurden zwischen 1985 und 2000 die Immission von Schwefeldioxid um etwa 90 Prozent reduziert. Durch umfangreiche Sanierungen in der Industrie und die Einführung von Auto-Katalysatoren oder Dieselpartikelfilter wurde die Situation derart verbessert, dass des seit 1993 keine Smogalarme mehr gab. Ein wesentlicher Meilenstein war auch die Einführung der Fernwärmeversorgung in Linz und Wels, die den Hausbrand massiv eindämmte.

Die Luftschadstoffe bleiben aber weiterhin eine Herausforderung — die WHO hat ab 2030 strengere Grenzwerte angekündigt.

Kreislaufwirtschaft gegen Mülldeponien

Beim Abfall wurde der Schritt vom Deponie-Notstand zur Kreislaufwirtschaft gesetzt. Von den 88 Altlasten im Land wurden bislang 53 saniert. In Abfallsammelzentren — heute gibt es 180 ASZ im Land — wird nicht nur rigoros zur Wiederverwertung getrennt, sondern auch zur Wiederaufbereitung im Rahmen der Aktion ReVital gesammelt.

Zum vollen Erfolg wurde das Klimabündnis, dem heute 307 Gemeinden, 321 Bildungseinrichtungen und 1400 Betriebe angehören. Ebenso erfolgreich die Geschichte des Europäischen Bodenbündnisses, mit Jahresbeginn gab es 98 oö. Bodenbündnisgemeinden, die der Sicherung des Bodens Priorität zuschreiben. Dazu kommen 102 bienenfreundliche Gemeinden sowie der erste österreichische „Sternenpark Attersee-Traunsee“ als Vorzeigeregion für die Eindämmung der Lichtverschmutzung. Künftig sollen die Gemeinden per Gesetz ein klares Regelwerk zur Umstellung auf energiesparende und umweltverträgliche Beleuchtung bekommen.

Der Bodenschutz bleibt weiter ein heißes Thema — seit 2023 fördert das Umweltressort die Entsiegelung von Flächen. Druck komme hier vor allem von der Bevölkerung, sagt Kaineder, die aktuell das Bewusstsein dafür aufbaut.

Auch für die Wasserwirtschaft habe die Klimakrise enorme Auswirkungen, wie die scheidende Direktorin der Direktion für Umwelt- und Wasserwirtschaft, Ulrike Jäger-Urban, sagt. Der Hochwasserschutz bleibe weiterhin ein wichtiges Thema und eine wesentliche Aufgabe der kommenden Jahre.

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