In Oberösterreich ist der Straßenverkehr die größte Lärmquelle

Lrmbelstigung wird mit Messgert an Stra?e gemessen

Der Verkehr ist die größte Lärmquelle in Oberösterreich, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ anlässlich des Internationalen Tags gegen Lärm aufmerksam. Allein entlang der Autobahnen, der S10, stark befahrener Landesstraßen und im Ballungsraum Linz sind mehr als 175.000 Menschen von Straßenverkehrslärm betroffen.

Dauerhafter Lärm belastetet die Gesundheit und macht krank. Der VCÖ und Umweltmediziner Hans-Peter Hutter betonen, dass niedrigere Tempolimits, Verkehrsberuhigung sowie im Ortsgebiet die Förderung von Gehen und Radfahren sehr wirksam sind, um die Lärmbelastung zu verringern.

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Schwellenwert 55 Dezibel

Rund 20.800 Kilometer ist das Straßennetz in Oberösterreich lang. Für den Ballungsraum Linz, die Autobahnen, die S10 sowie für 666 Kilometer Landesstraßen mit jeweils mehr als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr wurde im Zuge der offiziellen Lärmkartierung erhoben, wie viele Menschen von Straßenverkehrslärm betroffen sind. Das Ergebnis: Laut Umweltbundesamt und Klimaschutzministerium wohnen mehr als 175.000 Oberösterreicher in einem Gebiet, wo der Straßenverkehr den Schwellenwert von 55 Dezibel überschreitet.

In der Nacht sind mehr als 210.000 Menschen in den untersuchten Gebieten einem Straßenverkehrslärm von mehr als 45 Dezibel ausgesetzt, dem Richtwert der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dazu kommen noch lärmgeplagte Anrainer von Gemeindestraßen oder Straßen mit weniger als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr, macht der VCÖ aufmerksam.

„Dauerhafter Lärm ist nicht nur ein Ärgernis, sondern eine Belastung der Gesundheit der Bevölkerung. Umso wichtiger ist es, den Verkehrslärm zu reduzieren und Maßnahmen zu setzen, damit unsere Mobilität leiser wird”, betont Helena Schuch, die beim VCÖ für das Thema Verkehrslärm zuständig ist.

Umweltmediziner Prof. Hans-Peter Hutter, Sprecher der Ärzte für eine gesunde Umwelt fordert ein rasches Handeln: „Lärm beeinträchtigt massiv die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung. Lärm muss endlich als ernste Gesundheitsgefahr erkannt und bekämpft werden. Jedes weitere Hinauszögern von nachweislich wirksamen Lärmschutzmaßnahmen ist angesichts der Datenlage vorsätzlich gesundheitsgefährdend.“

Von Schlafstörung bis Herzinfarkt

Medizinische Studien zeigen, dass Lärm zu Schlafstörungen, erhöhten Blutdruck bis hin zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Durch Schlafmangel sinken die Stressresistenz, Zufriedenheit und auch die Produktivität. Der Straßenverkehrslärm verursacht in Oberösterreich allein in den untersuchten Gebieten bei mehr als 11.100 Menschen starke Schlafstörungen und mehr als 40 Fälle von koronaren Herzkrankheiten, die Hauptursache für Herzinfarkte. Dauerhafter Verkehrslärm wirkt sich auch auf die Tierwelt negativ aus. Und laute Gebiete werden von verschiedenen Tierarten gemieden, was deren Lebensraum weiter einschränkt.

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