Jungfeuerwehrmann Florian wurde zum dreifachen Lebensretter

Vater mit achtjährigen Zwillingen an Bord bekam durch ein gebrochenes Ruder auf der Salzach Steuerungsprobleme – Boot kenterte

Jungfeuerwehrmann Florian Gruber (15) wurde in Überackern für den Vater mit seinen achtjährigen Zwillingen Konstantin und Ernestine zum Lebensretter
Jungfeuerwehrmann Florian Gruber (15) wurde in Überackern für den Vater mit seinen achtjährigen Zwillingen Konstantin und Ernestine zum Lebensretter © Scharinger

Keine Sekunde gezögert hat Florian Gruber (15) aus Überackern (Bez. Braunau), als er Mitte Juli mit seinem Opa in seiner Heimatgemeinde auf der „Alten Brücke“ spazieren ging und in der Salzach ein Boot in Not sah. Vermutlich wegen Materialfehler war ein Ruder gebrochen und das Polyesterboot in der Folge gegen einen Brückenpfeiler geprallt.

„Dabei sind wir alle drei ins Wasser gefallen“, schildert Vater Johann Stadler die danach dramatische Situation dem VOLKSBLATT: „Ich habe die Kinder auf den Bug des Bootes gesetzt und bin damit im Schlepptau rund 300 Meter gegen die Strömung Richtung Ufer geschwommen, weil ich wusste, dass es schwierige Stellen im Wasser gibt.“

In der Zwischenzeit beauftragte Jungfeuerwehrmann Florian seinen Opa, einen Notruf abzusetzen und lief ans Ufer. Als das Boot etwa drei, vier Meter vom Ufer entfernt war, konnte ihm Stadler das Seil zuwerfen und der junge Mann zog mit aller Kraft gegen die Strömung das Boot in Ufernähe. Zunächst wurden die achtjährigen Zwillinge Konstantin und Ernestine an Land gerettet, dann das Boot nachgezogen.

Zudem eilte noch ein Mädchen mit Handtüchern zu Hilfe, bis zum Eintreffen der Rettungskräfte kümmerten sich die jungen Helfer um die Schiffbrüchigen, die bei der unfreiwilligen Wasserung zum Glück unverletzt blieben.

Für Zwillinge (8) ein richtiges Abenteuer

„Ich war mir der Gefahr bewusst, für die Kinder war es eher ein Abenteuer“, sagt der Vater. Aber so schnell werden die drei nach dem nicht ungefährlichen Erlebnis nicht mehr auf der Salzach Bootfahren, da suchen sie sich künftig ruhigere Gewässer.

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Auch Florian, der seit rund vier Jahren wie sein Vater Werner Gruber, bei der Feuerwehr ist, hat seine Leistung erst zu Hause richtig realisiert. „Ich bin stolz auf Florian. Er hat einfach entsprechend dem, was er bei der Feuerwehr gelernt hat, gehandelt. Erst im Gespräch mit uns hat er realisiert, dass er zum dreifachen Lebensretter geworden ist“, sagt ein sichtlich stolzer Vater. Durch die Strömung war es auch eine gewaltige Kraftanstrengung für den Oberösterreicher, der in Bayern in die Regelschule geht.

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