Kasse und Patienten betrogen: Prozess gegen Zahnärzte

Brüder (46, 56) müssen sich am 16. Februar in Steyr verantworten – Anklage legt ihnen 300.000 Euro Schaden und Körperverletzung zur Last

Wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und grob fahrlässiger bzw. schwerer Körperverletzung müssen sich am 16. Februar am Landesgericht Steyr zwei Zahnärzte verantworten. Laut Anklage gibt es 191 Opfer der beiden Brüder aus dem Traunviertel.

Demnach hat der aus Syrien stammende 46-jährige Deutsche die damaligen Gebietskrankenkassen von OÖ und NÖ um rund 300.000 Euro betrogen, indem er Leistungen verrechnete, die er entweder gar nicht oder nicht auf die angegebene Weise durchgeführt hatte.

So versprach er 150 Patienten hochwertige Kronen, die sich aber als Provisorien aus Kunststoff herausstellten. Weiters verrechnete er in 46 Fällen gar nicht erbrachte Leistungen.

Behandlungen oft mit Schmerzen verbunden

Da zudem einige Patienten gesundheitliche Schäden erlitten, wird der Zahnarzt in elf Fällen wegen Körperverletzungen angeklagt, in 14 Fällen hatte die Behandlung schwere körperliche Folgen. Sein 56-jähriger Bruder, mit dem er in einer zweiten Ordination zusammenarbeitete, wird sich wegen Körperverletzung in 16 Fällen verantworten müssen.

„15 Zeugen sowie zwei Sachverständige sind zu dem Prozess geladen“, sagt Gerichtssprecherin Christina Forstner zum VOLKSBLATT. Möglicherweise fällt bereits am 16. Februar ein Urteil. Den Männern drohen bis zu drei bzw. bis zu zwei Jahre Haft. Mehrere Opfer hätten sich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen.

Von Heinz Wernitznig

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