Klimawandel dient dem Borkenkäfer

Bundesforste: Hitze setzt Wäldern zu, Schädlinge haben leichtes Spiel

Borkenkäfer sind auch in Oberösterreich ein Problem — heuer kämpfen aber Wälder in Oberkärnten und Osttirol mit besonders starkem Befall.
Borkenkäfer sind auch in Oberösterreich ein Problem — heuer kämpfen aber Wälder in Oberkärnten und Osttirol mit besonders starkem Befall. © APA/ÖBf-Archiv/Moser

Der Klimawandel bringt den heimischen Wäldern nicht nur mit Wetterextremen wie Windwurf Stress, sondern auch bessere Voraussetzungen für den Borkenkäfer.

„Hitze und anhaltende Trockenheit während der Vegetationszeit setzen dem Wald zu und schwächen die Abwehrfähigkeit der Bäume gegen Attacken von Waldschädlingen wie dem Borkenkäfer“, so Andreas Gruber, Bundesforste-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. Besonders angespannt ist die Situation heuer im Südwesten.

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Hotspots Oberkärnten und Osttirol

Rund die Hälfte der gesamten ÖBf-Holzerntemenge – rund 940.000 Erntefestmeter – waren 2022 Schadholz. 670.000 Festmeter waren „Käferholz“. Rund 40 Prozent davon entfielen auf nur etwa zehn Prozent der gesamten ÖBf-Waldfläche.

Hier geht es um die Regionen Oberkärnten (Bezirke Spittal und Hermagor) sowie Osttirol (Bezirk Lienz). Aber auch Wälder im südlichen Niederösterreich und der Obersteiermark sind laut Angaben der Bundesforste (ÖBf) verstärkt von Borkenkäferbefall erfasst.

In manchen Regionen hat sich der Käfer bereits bis zur Waldgrenze auf rund 2000 Meter Seehöhe ausgebreitet und die aufgrund von Trockenheit gestressten Bäume können kaum Gegenwehr leisten. Zudem begünstigen die wärmeren Temperaturen die Vermehrung und Entwicklung neuer Käferpopulationen.

Höhere Kosten

Im Jahr 2022 lagen die Aufwendungen für Maßnahmen im Zuge des Klimawandels bei den Bundesforsten bei gut 12 Mio. Euro. Knapp fünf Millionen Euro gingen in die Borkenkäferbekämpfung. Heuer werden die Bekämpfungskosten mit geschätzten sechs Millionen Euro höher liegen.

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