Knapp 2.000 Schüler als Peer in der Suchtprävention ausgebildet

V. l.: Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts Suchtprävention, und Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander mit den beiden Peers Mira Mittermair und Anika Schiener (r.)
V. l.: Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts Suchtprävention, und Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander mit den beiden Peers Mira Mittermair und Anika Schiener (r.) © Land OÖ/Stinglmayr

Fast 2.000 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen wurden in den 25 Jahren, in denen es das Projekt der Suchtprävention in Oberösterreich gibt, zu „Peer Educators“ ausgebildet.

Sie geben ihr Wissen im Bereich Drogenvermeidung an Gleichaltrige – Mitschülerinnen und Mitschüler – weiter. Dies stärkt das Bewusstsein für Suchtrisiken und verbessert das Schulklima.

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Die Peers durchlaufen ein viertägiges Training, indem sie die Grundlagen der Suchtprävention, Kommunikationsstrategien und Konfliktlösungsfähigkeiten erlernen. Ihr Aufwand beträgt 40 Stunden Ausbildung und 40 Stunden Umsetzung innerhalb von zwei Jahren.

Die Schulen übernehmen pro Peer 77 Euro zur Deckung der Trainingsmaterialien, den Rest übernimmt das Institut Suchtprävention pro mente, das dafür vom Land OÖ gefördert wird.

Enormes Potenzial der Schüler

„Wir unterstützen dieses Projekt, weil wir davon überzeugt sind, dass junge Menschen die besten Botschafter unter Gleichaltrigen sind. Diese Initiative, die direkt von Jugendlichen für Jugendliche umgesetzt wird, zeigt dabei besonders, welch enormes Potenzial in unseren Schülern steckt, wenn wir ihnen Verantwortung übertragen und Vertrauen entgegenbringen.

Gerade in der Kommunikation mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern können sie einen bedeutenden Beitrag leisten. Mit dem klaren Ziel, unseren Jugendlichen Hilfe auf Augenhöhe anzubieten, wenn sie sie benötigen und sie zugleich vor den Gefahren der Sucht zu schützen“, so Bildungs- und Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Inhalte und Methoden werden laufend weiterentwickelt

„Das Besondere und Wertvolle bei der Methode der Peer Education in der Suchtprävention ist zum einen die Langfristigkeit dieses Interventionsprozesses und zum anderen der umfassende, systemische Ansatz. Im Laufe von zwei Schuljahren werden nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Lehrkräfte und Eltern miteinbezogen.

Dieses Prinzip bewährt sich seit mittlerweile 25 Jahren hervorragend – auch deshalb, weil die Inhalte und Methoden laufend weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Zeit angepasst wurden und werden“, unterstreicht Rainer Schmidbauer, Leiter des Institut Suchtprävention, pro mente OÖ.

„Viel fürs Leben gelernt “

„Ich habe mich für die Ausbildung zum Suchtpeer gemeldet, um neue Erfahrungen zu sammeln und einen positiven Beitrag für unsere Gemeinschaft zu leisten. Seit über eineinhalb Jahren setzen wir uns nun mit Suchtprävention auseinander und haben viel fürs Leben gelernt.

Sei es selbstbewusst vor anderen Personen zu sprechen, eine Vertrauensperson zu sein oder tiefe Freundschaften zu schließen“, sagt Mira Mittermair, Schülerin der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz.

„Von der Ausbildung habe ich persönlich sehr profitiert, da ich mein Wissen nicht nur in den Workshops, sondern auch im Privatleben und Freundeskreis weitergeben kann. Ich lege es allen ans Herz, Suchtpräventions-Peer für seine Mitschülerinnen und Mitschüler zu werden. Die Erfahrungen und die erlernten Kenntnisse sind wirklich in vielen Situationen bereichernd“, ergänzt Kollegin Anika Schiener.

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