Knappe Mehrheit der Österreicher lehnt Cannabis-Legalisierung ab

48 Prozent stufen die Substanz laut Umfrage als (illegales) Suchtmittel ein – Nur ein Drittel würde in Cannabis-Start-ups investieren

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortete die Legalisierung.
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortete die Legalisierung. © AFP/Laub

Die deutsche Ampelkoalition hat Ende des Sommers eine Teillegalisierung von Cannabis für den Privatgebrauch beschlossen. Dass Österreich folgen wird, glaubt laut einer am Dienstag präsentierten Umfrage nur rund ein Drittel der Befragten.

Einer knappen Mehrheit wäre das auch gar nicht recht, hat das Institut Marketagent erhoben: Die öffentliche Meinung sei gespalten in 48 Prozent Befürworter und 52 Prozent Gegner.

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In Deutschland soll für erwachsene Privatpersonen künftig der Besitz von 25 Gramm bzw. der Anbau von bis zu drei Pflanzen Cannabis erlaubt sein. In Österreich zählt der Stoff zu den verbotenen Suchtmitteln, Konsum, Anbau, Weitergabe und Handel sind strafbar.

Die Umfrage unter 1000 Österreichern im Alter von 14 bis 75 Jahren zeige Bruchlinien sowohl in den Generationen als auch in den politischen Ansichten: „Die Angehörigen der Millennials und GenZ positionieren sich mehrheitlich für eine Entkriminalisierung des Kiffens. Mitte-links-Wähler sprechen sich mit rund 60 Prozent für eine Marihuana-Freigabe aus. Im ÖVP-Lager gibt es im Vergleich dazu 60 Prozent Legalisierungsgegner“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. In beiden Lagern gelte aber die Devise „safety first“. Acht von zehn Befragten fänden eine begleitende Aufklärungskampagne über die Risiken sehr wichtig.

Bei anderen Drogen wie Kokain oder Amphetamin herrsche Einigkeit. Rund neun von zehn Befragten würden eine Freigabe ablehnen. Das Gefahrenpotenzial von Cannabis werde deutlich niedriger eingeschätzt als das von sogenannten erlaubten Drogen. Nikotin und Alkohol werden von der heimischen Bevölkerung als signifikant schädlicher wahrgenommen als Marihuana.

Für 4 von 10 Heilpflanze

40 Prozent assoziieren Cannabis laut der Umfrage in erster Linie als Heilpflanze, zwölf Prozent sehen darin ein Genussmittel. Die restlichen 48 Prozent stufen die Substanz als (illegales) Suchtmittel ein.

Trotz des Hanf-Trends kann sich nur rund ein Viertel vorstellen, in ein Cannabis-Start-up zu investieren, unter den Millennials und der Generation Z ist es ein Drittel.

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