Kontaktlos mit Handy bezahlt: Online-Betrüger plünderten Konten

Polizei warnt vor neuer Masche, bei der die Zugangsdaten und Pins der Opfer ganz „altmodisch“ per SMS gefischt werden

Mit einer neuen Masche ist seit März eine europaweit agierende Betrügerbande mit Sitz in den Niederlanden in Österreich aktiv. Die Täter bedienen sich zunächst einem bekannten Verfahren: Sie senden SMS mit Links zu gefälschten Webseiten aus, die jenen der Online-Banking-Webseiten verschiedener österreichischer Banken ähnlich sehen.

Darin werden die Betroffenen unter einem Vorwand (z. B. im Zuge einer Sicherheitsüberprüfung) aufgefordert, ihre Verfügernummern sowie den PIN-Code bekannt zu geben.

Sind die Täter dann über die Fake-Webseite an die Daten gekommen, verschaffen sie sich zeitgleich auf den echten Seiten Zugriff auf die Konten ihrer Opfer. Sie ändern die Telefonnummer, mit denen die Bankkunden ihre Transaktionen bestätigen müssen und bringen die echten Kunden dazu, (unbewusst) diese Änderung zu bestätigen. Damit haben die Täter vollen Zugriff auf das Konto mitsamt den Bankomat- und Kreditkarten.

Neu ist, dass die Betrüger die NFC-Funktion („Near Field Communication“) aktivieren —und so über ihre Handys bargeld- und kontaktlos einkaufen können — derzeit passiert dies vermehrt in Elektronikfachmärkten, berichtet die Polizei. Die Betrüger haben es dort vor allem auf teure Handys abgesehen.

Dabei werden die Konten bis zum Überziehungsrahmen bzw. bis zur Sperre belastet.

Österreichweit sind derzeit 90 Anzeigen bei der Polizei gelandet. Die Geschädigten können sich zunächst gar nicht erklären, wie es zu den Abbuchungen kam, denn sie haben ihre Bankomat- oder Kreditkarten ja nie aus den Händen gegeben.

Täter kauften in Linz ein

Ein Opfer aus der Steiermark führte die Ermittlungen auch nach Linz. „Denn die Täter haben hier ihre Mobiltelefone gekauft“, heißt es von der Linzer Kriminalpolizei. Wie viele Opfer es gibt, bzw. wie hoch der Schaden ist, könne man noch nicht beziffern. „Er wird aber Tausende Euro ausmachen.“ Die Polizei rät daher erneut zur Vorsicht und dazu, Bankdaten nie leichtfertig bekannt zu geben.

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