Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit und Armut zeigen Wirkung

Oberösterreichweit wurden 599 Anträge für den Wohnschirm Miete und 596 Anträge für den der Energie bewilligt, ARGE startet Pilotpojekt

Um möglichst viele Personen vor Obdachlosigkeit zu bewahren, hat das Land Oberösterreich diverse Hilfspakete geschnürt. © Belish - stock.adobe.com

„Wenn Menschen aufgrund von Krankheit, Schicksalsschlägen oder Geldnot ihre Unterkunft verlieren, müssen wir helfen und begleiten“, sagte Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit der ARGE für Obdachlose.

Laut Hattmannsdorfer halfen vor allem die sogenannten Wohnschirme. Die ARGE arbeitet indes an einem Konzept für Krisenwohnungen.

1326 Wohnungen gesichert

Wohnungslose werden in Oberösterreich durch die Wohnungssicherung unterstützt. In Linz ist das der Verein Wohnplattform. Diese halfen im Vorjahr insgesamt 5141 Personen aus 2298 Haushalten beim Erhalt der Wohnung. Diese Zahl stieg zwar im Vergleich zu 2021, ist jedoch im Fünf-Jahres-Vergleich rückläufig.

Von den 2298 betreuten Haushalten im Jahr 2022 wurden in 1326 Fällen die Wohnung gesichert und in fast einem Viertel ein Wohnungswechsel organisiert. Lediglich in 90 Fällen erfolgte eine Delogierung. In Summe werden acht von zehn Wohnsituationen durch den Erhalt der Unterkunft, einen Umzug oder einen Wechsel in eine betreute Wohnform stabilisiert.

599 bewilligte Anträge bei Wohnschirm Miete

Ausbezahlt werden pro bewilligtem Antrag 2900 Euro für die Wohnungssicherung, 3300 Euro beim -wechsel. Oberösterreichweit wurden seit vergangenem Jahr 599 Anträge für den Wohnschirm Miete und in diesem Jahr 596 Anträge für den Wohnschirm Energie bewilligt.

Bereits bewilligt für zwei Jahre ist das Pilotprojekt Notwohnungen für junge Erwachsene. Dieses bietet Personen zwischen 18 und 25 Jahren in Perg und Freistadt je zwei Wohnungen an. Sie werden dort von der REWO (ARGE) betreut. Das Angebot ist auf sechs Monate befristet. Die erste Wohnung wurde im Juli 2022 bezogen, derzeit sind alle vier Notwohnungen belegt.

Steigende Nachfrage an kurzfristigem Wohnen

Deswegen arbeitet die ARGE an einem Konzept für Krisenwohnungen. In diesen sollen Betroffene drei bis sechs Monate sozialarbeiterisch betreut werden, um sie langfristig zu „stabilisieren“. Die ARGE selbst möchte über gemeinnützige Bauvereinigungen die Wohnungen mieten, um sie Betroffenen weiterzuvermieten. Die Finanzierung läuft noch.

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