Megaprojekt Regional-Stadtbahn Linz rechnet sich mehrfach

Investition in Öffi-Ausbau löst kräftige Impulse für die Wirtschaft aus, verbessert die Mobilität in Oberösterreich und verringert die Staus

Insgesamt wird eine Strecke von 27 Kilometern neu errichtet, darunter zwei Tunnel in Linz. Eine Fahrt vom Hauptbahnhof bis zur Universität wird 15 Minuten dauern.
Insgesamt wird eine Strecke von 27 Kilometern neu errichtet, darunter zwei Tunnel in Linz. Eine Fahrt vom Hauptbahnhof bis zur Universität wird 15 Minuten dauern. © Grafik: Schiene OÖ

Während die Planungen zur Realisierung der Regional-Stadtbahn Linz auf Hochtouren laufen, hat das Land OÖ die Wertschöpfungseffekte dieses „Jahrhundertprojektes“ im Bereich des Öffentlichen Verkehrs erheben lassen.

Das Economica-Institut in Wien geht für seine Berechnung von Kosten in Höhe von 500 Millionen Euro (Stand Ende 2022) aus. Mit dieser vom Bund zu 50 Prozent finanzierten Investition wird die Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof verlängert, die Strecke von der Uni bis zum Bahnhof neu errichtet und eine Durchbindung zur LILO geschaffen.

Lesen Sie auch

Hohe Wertschöpfung durch Investition

So kommt das Institut zum Ergebnis, dass pro eine Million Euro Investition alleine in Oberösterreich rund 530.000 Euro Bruttowertschöpfung ausgelöst werden. Dies sichert bzw. schafft 6,4 Beschäftigungsverhältnisse – in Summe sind das 3175 Jobs. Weiters werden Löhne und Gehälter von rund 300.000 Euro ausgezahlt. Hinzu kommt ein Steueraufkommen von 360.000 Euro pro einer Million Euro Investition.

„Regionalwirtschaftlich betrachtet ist die Stadt Linz der Hauptprofiteur, denn hier liegt nicht nur die Bruttowertschöpfung über dem Finanzierungsanteil, sondern die Investition liegt zur Gänze im Stadtgebiet“, erläuterte am Dienstag Helmut Berrer von Economica.

40.000 Fahrgäste pro Tag erwartet

Erfreut vom Ergebnis der Berechnungen zeigte sich LH Thomas Stelzer (ÖVP): „Der Ausbau der Infrastruktur stärkt den Industriestandort OÖ.“ Zudem werde mit der Realisierung der Regional-Stadtbahn Linz der Öffentliche Verkehr deutlich aufgewertet, gleichzeitig erfolge eine Entlastung des Pkw-Verkehrs auf den Straßen. Und mit der Verlagerung der Pendlerströme auf die Schiene werde die Umwelt geschont und CO2-reduziert, so der Landeshauptmann.

Laut Infastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) wird die Regional-Stadtbahn Linz künftig bis zu 40.000 Fahrgäste pro Tag befördern, wobei der Baubeginn für das Baulos 1 (Hauptbahnhof bis zu den Kliniken) aus heutiger Sicht vor 2027 unrealistisch ist. Die ersten von 20 bestellten Zuggarnituren zum Preis von mehr als 100 Mio. Euro sollen laut Steinkellner 2026 geliefert und auf der LILO-Strecke unterwegs sein.

Für den Betrieb der Regional-Stadtbahn Linz werden im Endausbau 70 Fahrzeuge benötigt, innerstädtisch ist ein 5-Minuten-Takt geplant.

Offene Fragen mit Stadt Linz klären

Bis zum Herbst will der Landeshauptmann nicht nur die Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund im Zuge einer sogenannten 15a-Vereinbarung unter Dach und Fach bringen. Es sollen auch noch offene Fragen bei der Streckenplanung mit der Stadt Linz geklärt werden.

Das könnte Sie auch interessieren