Mehr Unfälle und schwerere Verletzungen auf den Pisten

Von der Piste ins Gipszimmer: So hieß es auch heuer wieder für zahlreiche Wintersportler.
Von der Piste ins Gipszimmer: So hieß es auch heuer wieder für zahlreiche Wintersportler. © OÖG

Auch wenn die Wintersportsaison offiziell in manchen oö. Skigebieten noch bis nach Ostern dauert, zeigt eine erste Winterbilanz schon jetzt: Heuer sind deutlich mehr Ski- und Snowboardunfälle passiert als im vergangen Jahr.

Vor allem die Unfallambulanzen des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums (Steyr, Kirchdorf), des Salzkammgut Klinikums (Gmunden, Vöcklabruck, Bad Ischl) sowie der Kliniken Rohrbach und Freistadt hatten wegen ihrer Nähe zu heimischen Skigebieten alle Hände voll zu tun.

Alleine an diesen Klinikstandorten mussten in dieser Saison, also seit 1. Dezember 2023, bereits 1577 Patienten nach Wintersportunfällen behandelt werden. Im Jahr zuvor waren es im selben Zeitraum 1291 Verletzte. Die meisten Patienten, nämlich 811, landete heuer in den drei Spitälern des Salzkammergut Klinikums.

Junge am häufigsten verletzt

Besonders häufig ist die Altersgruppe zwischen zehn und 19 Jahren betroffen. Auch ereignen sich an Wochenenden die meisten Skiunfälle, die im Spital versorgt werden müssen.

Deutlich zugenommen haben die Unfälle laut Gesundheitsholding auf der Höss in Hinterstoder. Dort zeigte eine Auswertung: Die bei weitem meisten Verletzten sind Österreicher (74 Prozent), danach folgen weit abgeschlagen Gäste aus Deutschland (10 Prozent) und Tschechien (4 Prozent). Dabei kam es zehnmal häufiger zu Verletzungen bei Skifahrern (90 Prozent) als bei Snowboardern (8 Prozent). Frauen und Männer verletzten sich gleich oft. Neun von zehn Unfälle waren selbstverschuldet und jeder achte Verletzte musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden.

Mehr Frakturen und Wirbelsäulenverletzungen

Die Verletzungsmuster der Patient, die in die Kliniken zur Behandlung kommen, sind in allen Kliniken ähnlich, doch die Schwere nimmt tendenziell zu. „Schwere Knieverletzungen, Unterschenkelbrüche und Schulterverletzungen sind typische Verletzungsmuster, die wir in unseren Ambulanzen sehen. Sehr positiv ist, dass die Anzahl der Schädelverletzungen, die wir zu versorgen haben, rückläufig ist, auch wenn ansonsten die Verletzungen schwerer werden“, sagt Primaria Johanna Berger, Leiterin der Unfallchirurgie im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl. Waren es früher oftmals „nur“ Bänderrisse, sind immer häufiger Knochenbrüche und Wirbelsäulenverletzungen zu behandeln.

Ähnliches gilt auch für das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum: „Heuer gab es vermehrt Verletzungen im Stammbereich. Es gab zum Beispiel Wirbelsäulen- und Beckenbrüche, die meist deutlich schwerer als Beinverletzungen und mitunter auch lebensbedrohlich sein können. Auch hatten wir mehrmals Verletzungen der inneren Organe, wie Milzrupturen, die operativ dringlich versorgt werden müssen“, erklärt Primar Harald Stöcher, Leiter der Abteilungen für Unfallchirurgie.

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