„Meine achtjährige Tochter hat mir das Leben gerettet“

Ehemaliger Altenpfleger erlitt einen Schlaganfall – Weil Lisa rasch Alarm schlug, hat ihn der 62-Jährige unbeschadet überstanden

Familie Z. mit Pflegeassistentin Lisa Reindl und DGKP Michael Sigl
Familie Z. mit Pflegeassistentin Lisa Reindl und DGKP Michael Sigl © Barmherzige Brüder

Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Dank der schnellen Reaktion seiner erst achtjährigen Tochter blieb ein solcher für Norbert Z. ohne bleibende Schäden. Am Dienstag durfte der 62-jährige Altenpfleger im Ruhestand wieder nach Hause zur Familie.

Am Mittwoch gibt es für seine Tochter eine große Ehrung bei Landeshauptmann Thomas Stelzer, weshalb das Mädchen im Vorfeld schon etwas nervös war.

Lesen Sie auch

Schlaganfall nach Blinddarmdurchbruch

Das heurige Jahr war für Norbert Z. kein leichtes. Zunächst hatte er Corona, dann brach er sich bei einem Sturz drei Rippen. Kurz darauf wurde der zweifache Vater mit einem Blinddarmdurchbruch ins Spital eingeliefert.

Kaum zwei Tage zuhause folgte das nächste Unglück: „Wegen der schwierigen Operation brauchte ich eine Vakuum-Pumpe, um das Wundsekret abzusaugen. Als ich in der Früh aufgewacht bin dachte ich, dass etwas mit der Pumpe nicht stimmt. Ich habe mich ganz komisch gefühlt und bin auf den Boden gerollt, konnte dann aber nicht mehr aufstehen. An einen Schlaganfall habe ich dabei nicht gedacht“, schildert der 62-Jährige.

Lisa alarmierte ihre Schwägerin

Zum Glück war seine Tochter Lisa nebenan und hörte das Rufen ihres Vaters. Dieser bat sie, Hilfe zu holen. Die Achtjährige benutze sofort ihre GPS-Uhr, in der ihre Schwägerin als Notfallkontakt eingespeichert ist. Sie wohnt nur wenige 100 Meter entfernt und eilte mit ihren drei Kindern sofort zu Hilfe.

Im Nu war auch die Rettung verständigt, binnen weniger Minuten der Patient im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Bereits eineinhalb Stunden, nachdem Lisa ihren Vater gefunden hatte, konnte die lebensrettende Operation im Linzer Neuromed Campus durchgeführt werden. Der Blutpfropf, der das Gefäß im Gehirn verstopft hat, wurde entfernt“, sagte Isabella Pühringer, Stationsleiterin der Neurologie.

Als Belohnung werden Lisas Wünsche erfüllt

„Ich bin sehr stolz auf Lisa, obwohl sie Angst hatte, hat sie sehr schnell reagiert. Als Belohnung darf sie sich nun alles wünschen was sie möchte. Mein Sohn hat ihr bereits ein Handy geschenkt. Und heute sind wir beim Landeshauptmann“, freut sich der Papa. Und auch darüber, endlich heim zu kommen. Er hofft, dass seine Pechsträhne nun ein Ende hat.

Wird ein Patient rechtzeitig behandelt, können bleibende Folgeschäden minimiert werden. So wie bei Norbert Z. „Die Versorgungskette hat optimal funktioniert“, erzählt Oberarzt Emil Getzev von der Neurologie: „Wir haben gleich nach dessen Einlieferung ein CT und eine Angiographie gemacht und einen Verschluss der rechten Halsschlagader sowie ein Blutgerinnsel in einem großen Gehirngefäß entdeckt.“

Das könnte Sie auch interessieren