Mit Tempo 230 auf Schnellstraße gerast: Führerscheinabnahme vorläufig aufgehoben

Weil laut Behörde Zweifel bestehen, dass angezeigter 47-Jähriger den PS-starken Sportwagen gelenkt hatte

Im Raum Freistadt ist seit 1. März eine unglaubliche Tempobolzerei auf der Mühlviertler Schnellstraße (S10) und anschließend in einem Ortsgebiet Gesprächsthema Nummer eins. Wie berichtet, hatte die Polizei in den Morgenstunden des 29. Februar einen 47-Jährigen aus dem Bezirk Freistadt wegen 23 Verwaltungs- und einem Strafdelikt angezeigt, nachdem er mit bis zu 230 km/h gerast sein – erlaubt ist auf der S10 Tempo 100 – und dabei andere Verkehrsteilnehmer gefährdet haben soll.

Allerdings bestritt der Mann, den die Beamten aus den Augen verloren hatten und erst an seinem Wohnort antrafen, am Steuer des PS-starken Sportwagens gesessen zu sein. Der Alkoholtest fiel positiv aus, den Suchtmitteltest verweigert der Mühlviertler.

Ermittlungsverfahren eingeleitet

In der Zwischenzeit hat die Bezirkshauptmannschaft Freistadt, bei der die von der Polizei angezeigten Verwaltungsdelikte eingelangt sind, die vorläufige Führerscheinabnahme jedoch aufgehoben.

„Es gibt keinen eindeutigen Beweis, dass er 47-Jährige der Lenker war. Wir führen jetzt ein ordentliches Ermittlungsverfahren durch, wer tatsächlich am Steuer des Wagens, der mit bis zu 230 km/h unterwegs war, gesessen ist“, erläutert Sicherheits- und Verkehrsreferent Bernhard Klein im Gespräch mit dem VOLKSBLATT. Erste Termine für Befragungen seien bereits fixiert worden. Weitere Infos – etwa wen der Verdächtige als mutmaßlichen Lenker genannt hat – wollte Klein mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht nennen.

Video geht viral

Der 47-Jährige hat übrigens kürzlich auf Facebook ein Video gepostet, in dem er von „Gerüchten“ über seine Person spricht, von denen er nach einem mehrtägigen Aufenthalt im Ausland erfahren habe, die nicht der Wahrheit entsprechen würden.

In diesem Zusammenhang kündiget er auch mögliche Klagen an. Anschließend hält er seinen Führerschein in die Kamera, steigt in einen Sportwagen und fährt weg.

Sein Rechtsanwalt wollte auf VOLKSBLATT-Anfrage keinen Kommentar zu der brisanten Causa abgeben.

Von Heinz Wernitznig

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