Nach Felssturz: Neues Netz stoppt tonnenschwere Steinbrocken

Demnächst beginnt der Abriss von zwei Gebäuden in Unterhimmel im unmittelbaren Gefahrenbereich

Das neue Netz kann Felsblöcke mit einem Gewicht bis zu 6,25 Tonnen abfangen.
Das neue Netz kann Felsblöcke mit einem Gewicht bis zu 6,25 Tonnen abfangen. © Magistrat Stey

Nach dem verheerenden Felssturz in Unterhimmel in Steyr, der im vergangenen Februar zwei Todesopfer gefordert hatte, wurde nun der erste Teil der Schutzmaßnahmen fertiggestellt.

Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung errichteten 120 Laufmeter Schutznetz, um die Rosenegger Straße und das Gebäude Nummer 6 am Fuße des Hanges vor herabstürzenden Felsbrocken zu schützen. Das Netz, mit einer Energieaufnahme von 1.500 Kilojoule, ist darauf ausgelegt, einen Steinblock mit einem Volumen von 2,5 Kubikmetern und einem Gewicht von 6,25 Tonnen aufzufangen, wenn dieser mit 80 km/h in den Sicherheitszaun stürzt.

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Bis heute sind Teile der Rosenegger Straße verschüttet, sie kann nicht mehr vollständig wiederhergestellt werden.

Häuser werden abgetragen

Im nächsten Schritt, der voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2024 startet, werden die beiden abgelösten Häuser Rosenegger Straße 4 und 7 abgetragen. In weiterer Folge werden ein Schutzwall errichtet, der Riss im Felsen verpresst und ein weiterer Schutzzaun im östlichen Bereich errichtet. Das Projekt soll noch 2024 abgeschlossen werden.

Die Gesamtkosten aller Sicherungsmaßnahmen, die bereits vor dem Felssturz begonnen hatten, erhöhten sich durch das Unglück von ursprünglich veranschlagten 895.000 Euro auf 1,465 Millionen Euro. Darin nicht enthalten sind die Ablösekosten für die beiden Häuser, die aus Sicherheitsgründen nicht mehr bewohnbar sind. Die Stadt Steyr muss nur einen Teil der Kosten tragen. Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, dem 18. Jänner, soll eine Erhöhung des Kostenanteils der Stadt um 125.000 Euro beschlossen werden.

3.000 Kubikmeter Felsblock riss Männer in den Tod

Am 8. Februar 2023 hatte sich im Ort Unterhimmel in Steyr an einem steilen Hang ein 3.000 Kubikmeter großer Felsblock gelöst. Die Steinmassen rissen zwei Kärntner Baggerfahrer, die gerade mit Sicherungsarbeiten beschäftigt gewesen waren, in den Tod. Die Steinmassen verfehlten Häuser am Ende des Hanges nur um wenige Meter, weitere Personen wurden nicht verletzt.

Aufgrund der Gefahr von Nachstürzen konnten die beiden Verunglückten erst nach Tagen geborgen werden.

Von Wolfgang Schobesberger

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