Neue Jobchancen für junge Menschen mit Beeinträchtigung

Nach Gesetzesänderung gibt es ein neues Arbeitsübereinkommen zwischen AMS, Sozialministeriumservice und Land Oberösterreich

V. l.: Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, SMS-Landesstellenleiterin Brigitte Deu und AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt © Land OÖ/Antonio Bayer

Bisher mussten junge Menschen mit einer Behinderung ihre Arbeitsfähigkeit bei der Pensionsversicherungsanstalt feststellen lassen. Seit einer Novellierung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes 2024, die dies erst im Alter von 25 Jahren vorsieht, wurde in Oberösterreich eine Neuregelung nötig.

AMS, Sozialministeriumservice (SMS) und das Land OÖ haben daher ein neues Arbeitsübereinkommen geschnürt. Beeinträchtigte Jugendliche sollen nun im Rahmen von Coachings für einen Job und ein selbst bestimmtes Leben fit gemacht werden.

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Künftig gibt es für Jobinteressierte eine gemeinsame Anlaufstelle. Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer sprach am Montag von einem „Meilenstein in der Inklusion am Arbeitsmarkt“.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen mit Beeinträchtigungen mehr zutrauen müssen“, betonte Hattmannsdorfer. Die Erfahrung hätte gezeigt, dass knapp 60 Prozent der jungen Erwachsenen in der Beruflichen Qualifizierung erfolgreich in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden könnten.

Talente und Stärken herausarbeiten

Zunächst sollen die Jugendlichen nach der Schule mithilfe von Potenzialanalysen auf ihre Talente und Stärken aufmerksam gemacht werden und ihnen maßgeschneiderte Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden.

„Menschen mit Autismus etwa können sich häufig besonders gut konzentrieren und die Konzentration auch bei sich wiederholenden Aufgaben gut aufrechterhalten“, sagt AMS-Oberösterreich-Chefin Iris Schmidt.

Zum Beispiel sei ein Projekt geplant, Menschen mit derartigen Fähigkeiten beim Anlernen künstlicher Intelligenz einzusetzen. Man gehe davon aus, dass auf diese Weise rund 70 Personen pro Jahr eine Arbeit finden würden.

Erst wenn die Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt nicht gelingt, sollen die umfassenden Angebote des Landes im Bereich des Chancengleichheitsgesetzes wie „Fähigkeitsorientierte Aktivität“ – derzeit 5382 Personen – oder „Geschützte Arbeit“ – 887 Personen – zum Tragen kommen.

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