Neue Linearbeschleuniger für Krebsbehandlung

V. l.: Die leitende Radiologietechnologin Claudia Mitterbauer, Medizinphysiker Andreas Poschacher und Primar Michael Kopp mit einem neuen Linearbeschleuniger
V. l.: Die leitende Radiologietechnologin Claudia Mitterbauer, Medizinphysiker Andreas Poschacher und Primar Michael Kopp mit einem neuen Linearbeschleuniger © OÖG

Am Salzkammergut Klinikum (SK) Vöcklabruck werden jedes Jahr am Institut für Radiotherapie rund 1.000 Patienten behandelt. Nun stehen zwei neue Linearbeschleuniger für die Behandlung von Krebserkrankungen zur Verfügung.

Sie lösen die Vorgängermodelle ab, die 15 Jahre lang einen guten Dienst erwiesen haben. Während ein neuer Linearbeschleuniger bereits seit letztem Oktober im Einsatz ist, konnte jetzt auch das zweite Gerät nach einer mehrmonatigen Umbau- und Testphase in Betrieb genommen werden

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Gleich mehrere Vorteile

Die Geräte bieten im Vergleich zu den Vorgängermodellen einige Vorteile: „Mit der neuen Technologie gelingt es, die tägliche Bestrahlungszeit bei gleicher Effizienz zu verringern. Eine genaue Berechnung bzw. Bestrahlungsplanung durch unsere Medizinphysiker und Radiologietechnologen gewährleistet, dass das Maximum der Strahlendosis im Zentrum des Tumors auftrifft und das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Zusätzlich wird mit einem neuen strahlungsfreien Bildgebungssystem die korrekte Lage der zu bestrahlenden Person am Behandlungstisch überprüft. Durch die präzise Planbarkeit gelingt es oft, das von Krebs betroffene Organ zu erhalten“, sagt Primar Michael Kopp, der Leiter des Instituts für Radiotherapie.

Millimeterarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Die Linearbeschleuniger erzeugen hochenergetische Strahlung, die für die Vernichtung von bösartigem Tumorgewebe verwendet wird.

„Mit den neuen Geräten kann ein Bestrahlungsfeld noch präziser als bisher an das Tumorvolumen angepasst werden. Dadurch gelingt es uns, umliegende Organe noch besser zu schonen und Nebenwirkungen zu verringern. Außerdem stehen uns zusätzliche Strahlenenergien mit hohen Dosisraten zur Verfügung, wodurch Hochdosisbestrahlungen in kürzerer Zeit appliziert werden können“, ergänzt der leitende Medizinphysiker Andreas Poschacher.

Häufig wird eine Radiotherapie, auch Strahlentherapie genannt, mit einer Systemtherapie, wie einer Chemo- oder Hormontherapie, und einer chirurgischen Entfernung eines Tumors kombiniert.

10.000 Diagnosen im Jahr

„Rund 10.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben im vergangenen Jahr die Diagnose Krebs erhalten. Unser Ziel ist es, dass jede und jeder von ihnen sicher sein kann, dass sie die bestmögliche Behandlung und Therapie erhalten unabhängig vom Wohnort“, sagt Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander. Und der Vorsitzende der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, Franz Harnoncourt, ergänzt: „Die beiden neuen Linearbeschleuniger ermöglichen es uns nun den Versorgungsauftrag für Oberösterreich langfristig wahrzunehmen und noch mehr Patientinnen und Patienten in kürzerer Zeit und in modernster Präzision zu behandeln.“

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