Oberösterreich stärkt Kinderschutz in Schulen und Kindergärten

Er wird in ein Gesetz gegossen — Kinder und Mitarbeiter werden sensibilisiert und gestärkt — Prävention steht dabei im Fokus

(V. l.): Marlene Fehringer, Geschäftsführerin Verein PIA, Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander, Martin Hajart, Obmann OÖ Familienbund, und Elisabeth Zehetner, Fachberatung OÖ Familienbund, treiben den Kinderschutz in Oberösterreich voran.
(V. l.): Marlene Fehringer, Geschäftsführerin Verein PIA, Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander, Martin Hajart, Obmann OÖ Familienbund, und Elisabeth Zehetner, Fachberatung OÖ Familienbund, treiben den Kinderschutz in Oberösterreich voran. © Land OÖ/Denise Stinglmayr

Zuletzt ist es in Österreich in Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen mehrfach zu Übergriffen gekommen. Oberösterreich setzt deshalb Zeichen und Maßnahmen zur Prävention, zur Bildung und Unterstützung von Pädagogen sowie zur Steigerung des Selbstbewusstseins von Kindern.

„Gewalt ist ein ‚No Go‘, besonders in Kinderbetreuungseinrichtungen“, hält Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander fest, die auch ein klares gesetzliches Bekenntnis zum Kinderschutz ankündigt. Mit 1. September wird der Kinderschutz im oö. Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz verankert.

Dafür wird gemeinsam mit der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes ein Leitfaden für Kinderschutzkonzepte für die Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen erarbeitet, um diesen die Umsetzung der Vorgaben zu erleichtern. „Gerade für kleine Kindergärten sind Vorgaben oft schwer umzusetzen“, so Haberlander. Deshalb sollen die Einrichtungen dabei von Anfang an unterstützt werden.

Kinderschutzkonzept

Als Orientierungshilfe dafür soll das 2022 entwickelte Kinderschutzkonzept des OÖ Familienbundes dienen, das derzeit bei dessen Einrichtungen schrittweise implementiert wird. Im Mittelpunkt stehe die Prävention, so der Obmann des OÖ Familienbunds, Martin Hajart.

Das Konzept gebe aber auch Zuständigkeiten und Abläufe vor, „wenn etwas passiert, das unerwünscht ist oder wenn zweifelhaftes Verhalten vorkommt“, so Hajart. Ein Schwerpunkt ist aber auch Kinder partizipieren zu lassen und diesen auf Augenhöhe zu begegnen. Kinder sollen das Selbstvertrauen haben, etwas zu sagen, wenn etwas Unerwünschtes passiert.

Fachpersonal stärken

„Für den Schutz von Kindern sind aber immer die Erwachsenen zuständig“, betont Marlene Fehringer, Geschäftsführerin des Vereins PIA. Deshalb sollen die Pädagogen handlungsfähig gemacht werden. Bildungs- direktion OÖ, Kinder und Jugendhilfe OÖ, PIA und weiteren Akteure bieten Seminare speziell zum Themenkomplex Kinderschutz an. So soll das Fachpersonal sensibilisiert und gestärkt werden und klare Leitlinien für den Umgang mit unerwünschtem Verhalten bekommen.

Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) forderte den Kinderschutz und die Kinderrechte als fixe Bestandteile in die Ausbildung von Pädagogen zu integrieren.

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