Oberösterreichische Forscher schicken Feldroboter auf Unkrautjagd

FH OÖ, Land OÖ und Maschinen-Hersteller testen autonome Helfer

Das Projekt „NextGen:CropCare“ – ein Akronym für die nächste Generation der Kulturpflege – bewertet autonom fahrende Agrarroboter nach ihrer Praxistauglichkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit und vergleicht sie mit herkömmlicher moderner Hacktechnik. Die vom Land Oberösterreich unterstützte Forschungsarbeit soll Landwirten helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Ein Team rund um FH-Professor Michael Schmidthaler, Leiter des Studiengangs Agrarmanagement und -Innovation am Campus Steyr der FH OÖ, testet im Forschungsprojekt „NextGen:CropCare“ diese nächste Generation der Kulturpflege, indem es diese unterschiedlichen Systeme unter die Lupe nimmt.

„Wir analysieren mit Hilfe von Feldversuchen deren Praxistauglichkeit und prüfen, wie wirtschaftlich, effektiv und effizient diverse Hacktechnologien arbeiten“, sagt Schmidthaler. Das Land Oberösterreich unterstützt das dreijährige Projekt mit insgesamt 85.000 Euro an Fördermitteln.

Einen Teil bringt zudem die Fachhochschule OÖ als Eigenleistung ein. Es wurden zwei Mitarbeiter ausschließlich für das Projekt angestellt. Weiters arbeiten drei Masterstudenten am Projekt mit. „Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse dazu beitragen werden, dass die Landwirte für sich fundierte Entscheidungen bezüglich Hacktechnik treffen können“, sagt Schmidthaler.

Außerdem versuchen vor allem Gemüse- und Sonderkulturbaubetriebe, die Herbizid-Reduktion mit digitalen Helfern zu erreichen. Neben traditionellen Geräten zur mechanischen Beikrautregulierung, die an einen Traktor angekoppelt werden, kommen bereits versuchsweise Roboter zum Einsatz.

Denn die Hacktechnik wird noch wirkungsvoller, wenn die Maschine selbst mit Hilfe von Kameras zwischen Nutzpflanze und Beikraut unterscheiden kann. Künstliche Intelligenz kommt dabei ins Spiel. Unterschiedliche Technologien sind schon auf dem Markt bzw. befinden sich in der Prototypphase.

Landtechnik-Hersteller, Bauern, FH Oberösterreich und Schulen kooperieren

Mit Pöttinger aus Grieskirchen und Einböck aus Dorf an der Pam haben zwei oberösterreichische Agrartechnik-Unternehmen gute technologische Lösungen für herkömmliche moderne Hacktechnik in ihren Programmen.

Ebenso beteiligt sich CNH Industrial aus St. Valentin mit einem Traktor. Weiters auf dem Prüfstand ist der Hackroboter Farming GT des deutschen Start-Ups Farming Revolution GmbH aus Ludwigsburg, der knapp vor der Marktreife steht.

Am Forschungsprojekt beteiligt sich eine Reihe an bäuerlichen Betrieben. Auch höhere landwirtschaftliche Schulen und die HTL Ried für Maschinenbau sind mit von der Partie. Testfelder befinden sich in Hargelsberg, an der HBLA Elmberg und in Kronstorf. Es handelt sich sowohl um biologische als auch um konventionelle Flächen.

Parallel zu diesem Projekt läuft noch heuer in Kooperation mit der HBLA Francisco Josefinum Research in Wieselburg ein Testlauf mit dem Farming GT. Der Hackroboter ist im Grenzraum von Nieder- zu Oberösterreich auf einem biologischen Zuckerrübenfeld im Einsatz. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die FH-Forschungsarbeit einfließen.

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